Die vierte Generation des großen SUV von Hyundai wird zur eleganten Familienkutsche

    Western war gestern. Der Hyundai Santa Fe trägt zwar noch immer die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer im Namen. Doch die vierte Generation des großen Geländewagens ist nicht für die Prärie gemacht, sondern vielmehr für Familien konzipiert.

    Flüsterleise, mit einer soften Achtgang-Automatik und wolkenweichem Fahrwerk, bummelt er über die Autobahn und will nur wenig wissen von den 185 PS und 400 Nm, die der mittlere der drei Diesel bereitstellen könnte. Wobei man sich davon nicht täuschen lassen darf. Denn selbst wenn man den 2,0-Liter aus der Reserve lockt, gönnt er sich zehn Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und kommt bei Vollgas schon bei 201 km/h aus der Puste.

    Neu sind kinderfreundliche Sicherheitstechnologien

    Im Sportmodus wird die Lenkung direkter, Gaspedal und Automatik sind hungriger und vor allem nimmt der Allradantrieb auch ohne Schlamm und Schnee zur Kenntnis, dass die Hinterachse vielleicht auch ein bisschen Kraft übertragen könnte. Doch im Grunde passt die gemütliche Gangart gut zur neuen Positionierung des Santa Fe, der Frauen ansprechen will.

    Das merkt man neben der betont defensiven Auslegung am deutlich gemäßigten, sehr viel eleganteren Design und den sichtlich größeren Fensterflächen entlang der Flanken sowie an der Ausstattung. Zu den üblichen Assistenzsystemen von der automatischen Abstandsregelung bis zur Spurführungshilfe gibt es auch ein paar besonders kinderfreundliche Sicherheitstechnologien. So bleiben die Fondtüren beim Aussteigen verriegelt, wenn die Elektronik einen von hinten nahenden Radfahrer oder ein Auto erkennt. Und wer Kinder oder ein Haustier im Wagen einsperrt, dem reden erst die Alarmanlage und dann eine spezielle App ins Gewissen.

    In Länge und Radstand um jeweils sieben Zentimeter gestreckt, rangiert er mit 4,77 Metern zwischen dem bisherigen Fünfsitzer und dem Grand Santa Fe mit sieben Sitzen, der mit dem neuen Modell hinfällig geworden ist. Die Motoren, den Allradantrieb und die Achtgang-Automatik kennt man aus anderen Hyundai-Modellen. Einziger Benziner ist ein 2,4-Liter mit 185 PS, und bei den Dieseln kann man den 2,0-Liter aus dem Testwagen auch mit 150 PS bestellen oder einen 2,2-Liter mit 197 PS wählen. Die Preise starten bei 35.070 Euro.

    Parallel kommt auch ein überarbeiteter Tucson (ab 22.970 Euro). Er ist von außen an einem neuen Kühlergrill und LED-Scheinwerfern und innen am aufgewerteten Cockpit zu erkennen. Neues gibt es auch unter der Haube. Neben den bekannten Benzinern gibt es drei neue Diesel: einen 1,6-Liter mit 85 kW/116 PS oder 100 kW/136 PS und einen 2,0-Liter mit 136 kW/185 PS. Die beiden 1,6-Liter-Diesel aus dem Santa Fe halten auch im kleinsten Korea-SUV Kona Einzug. Dort ermöglichen sie Geschwindigkeiten bis zu 191 km/h und drücken den Verbrauch auf bis zu 4,1 Liter. Die Neuheiten ergänzt die Elektroversion des Kona mit knapp 500 Kilometer Reichweite.