Monheim am Rhein steht kurz vor dem Durchbruch zur global beneideten Metropole: Dort gibt es demnächst einen Kreisverkehr mit Geysir.

Die im Kreis Mettmann weltberühmte Stadt Monheim am Rhein bekommt noch in diesem Jahr eine Attraktion, die ihre Bekanntheit bis weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus ­sicherstellen wird: Verkehrsplaner von Reykjavík bis zum Yellowstone-Nationalpark werden neidisch an den Rhein blicken. Denn Monheim wird künftig die wohl einzige Stadt weltweit sein, die einen Kreisverkehr mit funktionstüchtigem Geysir in der Mitte vorzuweisen hat.

Die „interfraktionelle Auswahlkommission“ der 40.000-Einwohner-Stadt war von der Idee sofort begeistert: Die Arbeit greife „in überraschender und so in Deutschland noch nicht als Kunstwerk umgesetzter Weise das Element Wasser auf“. Da kann man nur schwer widersprechen, möchte die Einmaligkeit des „Monheimer Geysirs“ aber um einen weiteren Aspekt erweitern: den des Verkehrsflusses.

Der Autor ist Redakteur beim Abendblatt
Der Autor ist Redakteur beim Abendblatt © HA / Mark Sandten

Sinn und Zweck eines Kreisverkehrs ist ja bekanntermaßen, lästige Staus zu vermeiden und für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Wenn nun aber – „in noch zu klärender Frequenz“ – unvermittelt in der Mitte desselben ein Geysir ausbricht, hat das mutmaßlich Nachteile für die Verkehrssicherheit.

Aber man ist ja nicht doof in Schilda – Pardon, Monheim – und hat auch dafür eine Lösung: Ampeln. Steht ein Ausbruch bevor, springen diese auf Rot, und der geneigte Verkehrsteilnehmer darf das siebte Kreis(verkehrs)wunder von Mettmann – die anderen sechs sind leider im Nebel der Geschichte verschwunden – in aller sich bietenden Ausführlichkeit bewundern. Und all das ­bekommt Monheim für die Kleinigkeit von 415.000 Euro. Ein Schnäppchen.