Aus der Studie „Mission E“ wird der Taycan, das erste elektrische Modell des Sportwagenherstellers

    Jetzt ist auch ein Name gefunden: Die elektrische Studie „Mission E“, die Sportwagenhersteller Porsche auf der IAA 2015 dem Publikum vorgestellt hat, heißt offiziell Taycan. Das hat Porsche-Chef Oliver Blume während des Fest­aktes „70 Jahre Porsche-Sportwagen“ verraten. Und auch einen Starttermin gibt es ­bereits: Die viersitzige Allrad-Sport-Limousine geht 2019 in Serie.

    Sinngemäß bedeutet der aus dem orientalischen Sprachraum stammende Name „Taycan“ laut Hersteller „lebhaftes, junges Pferd“. Damit nähme er Bezug auf das Porsche-Wappen, das seit 1952 ein springendes Pferd ziert. Und impliziere darüber hinaus auch Eigenschaften wie Ausdauer, Leistungswille und Freiheit. Die Ansprüche an das neue Modell sind hoch – auch der Elektrosportler soll die markentypische Dynamik nicht vermissen lassen. „Es ist wichtig, das Fahrerlebnis von Porsche auf ein Elek­troauto zu übertragen. Wir können kein E-Auto unter der Marke Porsche bauen, das nicht die Erwartungen der Kunden an ein Porsche-Modell erfüllt“, sagt Blume. Der Taycan werde sich wie ein 918 Spyder im E-Modus fahren.

    In 15 Minuten wird Batteriezu 80 Prozent geladen

    Angetrieben wird das E-Mobil von zwei Elektromotoren, die zusammen mehr als 440 kW/600 PS leisten. Eine Allradlenkung unterstützt die Agilität. Laut Hersteller beschleunigt der E-Sportler in weniger als 3,5 Sekunden auf Tempo 100, mehrere Beschleunigungsvorgänge hintereinander sind angeblich ohne Leistungsverlust möglich. Die maximale Reichweite beträgt über 500 Kilometer nach NEFZ-Norm, was in der Praxis zumindest um die 300 bis 350 Kilometer bedeuten dürfte.

    Noch schneller als Teslas „Supercharger“ soll Porsches „Turbo Charging“-Ladetechnik arbeiten. Über einen 800-Volt-Anschluss wird die Lithium-Ionen-Batterie in rund 15 Minuten zu etwa 80 Prozent geladen. Um Strom für 100 Kilometer zu laden, sind nur rund fünf Minuten nötig. Damit dem Porsche-Fahrer der Saft unterwegs nie ausgeht, plant der Autobauer in Kooperation mit Daimler, BMW, VW, Audi und Ford den Ausbau einer möglichst flächendeckenden Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa.

    Auffällig im Innenraum ist der Arbeitsplatz des Fahrers. Ähnlich wie im Hybrid-Sportwagen verläuft die frei stehende Mittelkonsole mit integriertem Touchpad und kleinem Getriebewählknauf schräg nach oben in den Armaturenträger mit seinen zahlreichen Displays. Der Bildschirm hinter dem Lenkrad liefert Fahrinfos und Bilder der Außenkameras, die die Außenspiegel ersetzen, sowie Verkehrs- und Wetterdaten. Preislich soll der Taycan bei rund 95.000 Euro liegen. Das Porsche-Stammwerk wird für das neue Modell derzeit umgebaut und erweitert, unter anderem werden eine neue Lackiererei und eine Montage errichtet. 1200 neue Arbeitsplätze entstehen dadurch allein in Zuffenhausen. Porsche will bis 2022 mehr als sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren.