Sind Sie auch gestresst vom Treiben auf den Autobahnen? Sehnen Sie sich nach einem Ausbruch aus der Be- und suchen verzweifelt nach Entschleunigung? Dann kaufen Sie sich einen Wohnwagen. Vorzugsweise einen alten, ungebremsten – zum Beispiel das DDR-Modell Qek Junior, erdacht vor mehr als 40 Jahren im Qualitäts- und Edelstahlkombinat in Henningsdorf in Brandenburg.

    Mit Edelstahl hat die putzige Knutschkugel übrigens etwa genauso viel zu tun wie mit Geschwindigkeits­rekorden: Alles über Deichsel und Achse ist aus Plaste und Elaste. Und wenn man das Glück hat, ein wirklich altes Schätzchen zu ergattern, fehlt eben auch die Bremse. Das drosselt die gesetzliche Maximalgeschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde. Will sagen: Mit dem Qek am Haken fädelt man sich auf der rechten Spur ein, und wenn es nicht a) verboten, b) gefährlich und c) ohnehin viel zu esoterisch wäre, könnte man die Beine zum Lotussitz verschränken und leise „Ommmmmm“ summend über die Autobahn gondeln. Gut, die 40-Tonner, die im Abstand von ungefähr 20 Zentimetern an einem vorbeiziehen (und aus dem Fahrerfenster viiiiel größer aussehen als aus dem Beifahrerfenster) stören etwas bei der Transzendenz.

    Aber wie sagte schon Buddha: „Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.“ Und zwar jener der Hand bis auf die Hupe! Was bildet der sich ein, mich so zu erschrecken? Der darf doch auch nur 80 fahren! Was glaubt er, wer er ist?!

    Vielleicht fahren wir demnächst über die Landstraße. Soll ja viel ­entspannter sein. Und man sieht auch noch was von der Region.