„Bitte fahren Sie wegen des auf der rechten Fahrspur liegenden Sofas besonders vorsichtig.“ Eigentlich täglich ist in den Verkehrsnachrichten die Rede von Merkwürdigkeiten, die nicht nur im übertragenen Sinn vom Laster gefallen sind: Vom einfachen Kantholz über die Maurerbütt bis hin zum oben genannten Sofa, anderem Mobiliar und einer Badewanne (!) wird vor fast allem gewarnt, was man mit einem halben Meter Tüdelband aufs Auto schnallen oder auf Ladeflächen nur ungenügend sichern kann.

    Neben diesem nicht ungefährlichen Fallobst gibt es auch noch das Kuriositätenkabinett der Kleinigkeiten, allen voran die einzelnen Schuhe. Die sind übrigens laut Mitarbeitern von Autobahnmeistereien und -polizeidienststellen nicht gruseliges Zeugnis von Unfällen und Entführungen – sondern schlichte Beweise für Schusseligkeit. Gerade Lkw-Fahrer unterscheiden gern zwischen Schuhen zum Fahren und solchen zum Herumlaufen, und wenn nach der Pause die Herumlaufschuhe auf dem Trittbrett liegen bleiben, verabschieden sie sich eben nach und nach.

    Dass Menge und Vielfältigkeit der Fundstücke noch nicht zu einer Heimwerkerbewegung geführt hat, wundert etwas. Genügend Geduld und ein paar Gleichgesinnte (tausche Waschbecken gegen Kloschüssel) vorausgesetzt, müsste sich das Projekt „Eigenheim dank Autobahn“ eigentlich verwirklichen lassen – sogar ohne Ausgaben für Werkzeug. Schließlich werden auch Motorsägen, Werkzeugkoffer und Ähnliches vom Fahrbahnrad gesammelt. Und vielleicht kommen nicht zusammenpassende Schuhe irgendwann einmal in Mode.