In der neuen Generation des Swift Sport fügt Suzuki dem vertrauten Rezept einen Turbolader hinzu

Es gibt sie noch, die kleinen, wuseligen Autos, die eher auf Fahrspaß als auf Infotainment und Assistenz setzen. Der neue Suzuki Swift Sport ist so ein Kandidat. Ohne Fahrer und Tankinhalt drücken die Japaner das Gewicht des 3,89 Meter langen Fünftürers auf ­beeindruckende 970 Kilogramm – 80 weniger als bisher. Das kommt dem sympathisch dreinblickenden Swift vor allem auf kurvigem Geläuf zugute. Zwar überrascht das für den „Sport“ von Grund auf neu entwickelte Sportfahrwerk mit einer starken Wank­neigung, gerade dieses Verhalten macht den Japaner aber sehr berechenbar am Kurveneingang.Positiv fällt dabei das recht lose Heck auf, das dem Swift eine schöne Dynamik in schnellen Lastwechseln und Kurvenfolgen beschert. Nur das lediglich teilweise deaktivierbare ESP regelt in der Grundein­stellung viel zu früh für einen echten Heckschwenk.

Die Zielgruppe sind junge Single-Männer bis 35 Jahre

Als Triebwerk kommt der unter ­anderem aus dem Vitara S bekannte „Boosterjet“-Motor mit 1,4 Liter ­Hubraum und – erstmals im Swift Sport – einer Turboaufladung zum Einsatz (Normverbrauch 5,6 Liter). Das Motörchen drückt 103 kW/140 PS (vorher 100 kW/136 PS) und 230 Newtonmeter über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Vorderräder, die zwar mit der linear einsetzenden Kraftentfaltung keineswegs überfordert sind, ein mechanisches Sperrdifferenzial ­wäre trotzdem wünschenswert. Generell ist der Swift ein Auto, das den ­Fahrer dazu animiert, immer noch eine Schippe draufzulegen. Dabei ­helfen vor allem das berechenbare Fahrwerks­verhalten und der für heutige Verhältnisse nominell „schwache“ Motor.

Das Design mit den vielen Details in Carbonoptik, den 17-Zöllern und dem aus dem Rallyesport entliehenen „Champion Yellow“ ist ein echter Hingucker und genau der freche Auftritt, den man für die anvisierte Zielgruppe junger Single-Männer bis 35 bei Suzuki braucht. Doch hoffentlich sind die in der Lage, beim Innenraum ein paar Abstriche zu machen. Materialauswahl und Gestaltung von Knöpfen und Schaltern wirken eher wie 1998 als 2018, und das viele Hartplastik lässt sich auch mit den vereinzelten roten Akzenten nicht kaschieren. Gelungen ist die Sitzposition in den manuell verstellbaren Halbschalen, die gerade im Schulter- und Beckenbereich einen hervorragenden Seitenhalt bieten.

Auch ein Infotainment-System ist im Grundpreis von 21.400 Euro enthalten. Aufpreis kostet lediglich der Metallic-Lack für 500 Euro. Neben grundlegenden Funktionen wie der On-Board-Navigation lassen sich auch Smartphones mit iOS- oder Android­Betriebssystemen mit dem Swift Sport koppeln. Auf der Haben-Seite stehen außerdem ein Spurhalteassistent so­wie ein Abstandsregeltempomat bis 160 km/h.

Wer Lust auf die dritte Generation des Swift Sport bekommen hat, sollte sich schon mal den 23. Juni championgelb im Kalender anstreichen: Dann rollt er zu den Händlern.