Mit der Polizei in Großbritannien ist nicht zu spaßen: Der ziemlich windige Geschäftsmann Zahid Khan aus Birmingham befand es für notwendig, zu einem Verfahren gegen ihn mit seinem Ferrari 458 Spyder zu erscheinen – und das gute Stück direkt vor dem Gerichtsgebäude auf dem Gehweg abzustellen.

Wenige Wochen später wurde ihm der Sportwagen bei einer Polizeikon­trolle abgenommen: Die Beamten hatten den ganz akuten Verdacht, es han­dele sich um ein gestohlenes Fahrzeug. Bei genauerem Hinsehen fielen ihnen sogar noch mehr Ungereimtheiten auf: Der Ferrari sei nicht ordentlich versichert, außerdem befanden sie ihn für überhaupt nicht mehr straßentauglich. Also taten sie, was sie um der Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer willen tun mussten: Sie ließen den gut 230.000 Euro teuren Rennhobel verschrotten.

Davon erfuhr Khan, als er versuchte, den Ferrari zurückzubekommen. Nun schreit er Zeter und Mordio, weil die Polizei gänzlich unrechtmäßig gehandelt habe. Er werde sie verklagen, das Auto habe großen sentimentalen (!) Wert gehabt, und überhaupt sei die ganze Geschichte sehr traurig.

Wer sich im Ferrari-Fall etwas weit aus dem juristischen Fenster lehnt, die Polizei, die Khan vor vollendet verschrottete Tatsachen stellte, oder der einschlägig bekannte Khan, sei einmal dahingestellt. Fakt ist allerdings: Khan steht augenblicklich erneut vor Gericht. Diesmal nicht wegen des Umgangs mit seinen Mietern, die er widerrechtlich aus ihren Wohnungen geworfen haben soll. Sondern wegen Betrugs: Es geht unter ­anderem um gestohlene Autoteile und gefälschte Kennzeichen.