Fünf Beispiele für sinnvolle Assistenzsysteme – und was diese kosten

Bei der Konfiguration ihres Autos stellt sich Neuwagenkäufern oft die Frage: Lederausstattung, Alufelgen und das große Infotainmentsystem – oder doch lieber ein paar Extras für die
Sicherheit? Im VW-Bestseller Golf gibt es für rund 1500 Euro ein umfassendes Assistenzpaket mit Notbremse, adaptivem Tempomat und Lichtassistent. Denn längst haben sich die wichtigsten elektronischen Helfersysteme bis in die unteren Wagenklassen ausgebreitet – ohne teuer sein zu müssen.


Notbrems-Assistent

Eines der wichtigsten Assistenzsysteme, nicht umsonst hat die Crashtest-Organisation Euro NCAP die Vergabe der Höchstpunktezahl an das Vorhandensein einer automatischen Notbremse geknüpft. Sie erkennt mithilfe von Sensoren (Radar, Laser, Kamera) eine kritische Situation, warnt den Fahrer und leitet eine Notbremsung ein. Die einfachen, oft „City-Notbremse“ genannten Systeme erkennen drohende Kollisionen bei niedrigem Tempo, können zum Beispiel Auffahrunfälle im Stadtverkehr verhindern oder abmildern. Aufwendigere Systeme bremsen auch bei höheren Geschwindigkeiten automatisch, sie erkennen auch Fußgänger und Radfahrer außerhalb des eigenen Blickfeldes. Nach Erkenntnissen der Unfallforschung lassen sich so mehr als 40 Prozent der schweren Unfälle vermeiden.

Kosten: Je nach Hersteller, Fahrzeugklasse und Alter der Baureihe sind die Systeme bereits Serie oder können für wenige
Hundert Euro hinzugebucht werden.


Adaptiver Tempomat

Die Adaptive Cruise Control (ACC) hält nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch den Abstand zum Vordermann. Bremst der Vorausfahrende, verzögert auch das eigene Fahrzeug, ebenso beschleunigt es automatisch. Ihre volle Wirkung entfalten moderne Systeme nur in Verbindung mit Automatik: Sie können dann bis zum Stand herunterbremsen und im Stop-and-Go-Verkehr selbstständig wieder anfahren. In höherpreisigen Autos wird basierend auf ACC oft ein Stauassistent angeboten, der zusätzlich Lenkkorrekturen vornimmt.

Kosten: Im Kleinwagen Ford Fiesta beispielsweise kostet der adaptive Tempomat im Paket (u. a. mit Fernlicht-Assistent) 600 Euro, beim Skoda Karoq 280 Euro.


Fernlicht-Assistent

Ist dieser eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf. Bei den aufwendigeren, adaptiven Systemen bleibt das Fernlicht an, nur der Bereich, in dem das Licht andere Verkehrsteilnehmer stören könnte, wird ausgeblendet.

Kosten: Die einfachen Systeme gibt es schon für kleines Geld, beim BMW 1er beispielsweise für 130 Euro. Das aufwendige Dauerfernlicht kostet inklusive LED-Technik in der Mercedes E-Klasse jedoch 2300 Euro Aufpreis.


Querverkehrswarner

Beim Rückwärtsfahren kann man als Autofahrer den Querverkehr oft nicht erkennen. Häufig kann man heutzutage durch die designbedingt kleinen Fenster beim Rückwärtsfahren kaum noch etwas erkennen. Der Assistent überwacht deshalb mithilfe der in der hinteren Stoßstange installierten Radarsensoren nicht nur den Bereich direkt hinter dem Fahrzeug, sondern auch links und rechts davon. Der Querverkehrswarner alarmiert den Fahrer, im neuesten derartigen System (Volvo XC40) bremst es auch selbstständig.

Kosten: Beim Kompakt-SUV Volvo XC40 im Paket 540 Euro (u. a. mit Totwinkelwarner).


Totwinkel-Assistent

Das System überwacht den sogenannten toten Winkel, also jenen Bereich, den der Fahrer über die Spiegel nicht einsehen kann. Nähert sich hier ein Fahrzeug, zeigt es der Assistent an, meist über ein Lämpchen im Außenspiegel. Setzt der Fahrer trotzdem zum Spurwechsel an, wird er vor einer drohenden Kollision gewarnt, meist optisch (blinkendes Lämpchen), akustisch oder durch Vibrationen im Lenkrad.

Kosten: Meistens mit mehreren Assistenten im Paket angeboten und deshalb ab 1000 Euro aufwärts.