Die dritte Generation des Kia Ceed bietet mehr Platz, neue Motoren und moderne Assistenzsysteme

Auf dem dicht besetzten Golf-Platz schwingt der Kia Ceed nicht den größten Schläger, fährt den Verkaufszahlen von VW Golf, Opel Astra oder Ford Focus weit hinterher. Die rund 10.000 Zulassungen im letzten Jahr brachten ihn aber immerhin auf Platz zwei in der Kia-internen Hitliste. Insofern ist der neue Ceed einer unter vielen, die in der Kompaktklasse antreten. Dennoch lohnt sich der Blick auf den Neuling, der schließlich vom deutschen Kia-Designchef Peter Schreyer entscheidend mitgestaltet wurde.

Die Frontpartie ist inspiriert vom hochgelobten Kia-Überflieger Stinger, einer sportlichen Mittelklasse-Limousine. Ein elegantes LED-Tagfahrlicht ist serienmäßig. Die Seitenpartie zeigt statt glatter Front zwei dezente Falzen. Das Heck kommt recht unauffällig daher, die weit in die Tür gezogenen Rückleuchten lassen den Ceed aber breiter erscheinen, als es der numerische Zuwachs um zwei Zentimeter auf 1,80 Meter vermuten lässt. Ungewöhnlich: Analog zum Tagfahrlicht vorn leuchten jetzt auch stets die hinteren LED-Lampen.

Langer Radstand (beim Ceed 2,65 Meter), kurze Karosserieüberhänge, ein steiles Heck lauten stets die Vorgaben in dieser Klasse. Insofern wird niemand den neuen Ceed im Straßenbild auf den ersten Blick identifizieren. Aufs Auffallen kommt es auch nicht an. Gefragt sind Modernität, Platzangebot und gediegenes Innenleben. Hier kann der Kia mit den Rivalen mithalten.

Das Interieur mit den chromumrandeten Luftauslässen und Instrumenten vermittelt Wohnlichkeit. Der Touchscreen-Monitor mit bis zu acht Zoll ist für das Digitale zuständig, während die darunter angeordneten klassischen Bedienknöpfe die Traditionalisten entzücken werden. Die tiefe Sitzposition auf den gut konturierten Vordersitzen mit gleichzeitig mehr Kopffreiheit weckt den Sportsgeist. Auch die Hinterbänkler können sich freuen: Im Vergleich zum derzeitigen Ceed gibt es im Fond mehr Schulterfreiheit. In den Gepäckraum passen mit jetzt 15 Litern mehr insgesamt 380 Liter.

Nachgelegt haben die Koreaner bei den Assistenzsystemen: Für den neuen Ceed gibt es einen Stauassistenten, der das Auto in der Spur hält, bremst, lenkt und beschleunigt und dabei dem Vordermann folgt. Auf Wunsch ebenfalls an Bord: Abstandsradar, Querverkehrswarner, Toter-Winkel-Assistent oder halb automatisches Einparken. Sogar serienmäßig bietet der Ceed elektronische Helfer fürs Abblenden des Fernlichts, das Notbremsen bei Kollisionsgefahr oder auch das Halten der eigenen Fahrspur.

Renoviert wurde das Motor-Angebot: Das Spektrum der Benziner reicht von 73 kW/100 PS (1,4-Liter-Saugmotor) über den 88kW/120 PS starken Ein-Liter-Turbo bis hin zum neuen 1,4-Liter-Turbo mit 103 kW/140 PS. Dazu kommt ein 1,6-Liter-Diesel mit 84 kW/115 PS oder 100 kW/136 PS. Preise liegen noch nicht vor. Das jetzige Modell beginnt bei knapp unter 15.000 Euro. Wegen der verbesserten Ausstattung dürfte der Neue leicht darüber liegen. Gestartet wird mit der Limousine, ein Kombi soll bald folgen.