Würde das „Keyless Go“-System ohne Anglizismus auskommen und „Fahren ohne Autoschlüssel“ heißen, die Verkaufszahlen wären längst nicht so gut. Denn so ein Schlüssel, der strahlt Sicherheit aus. Und wenn man ihn nicht mehr braucht, um loszufahren, kann es mit der Sicherheit doch auch nicht so weit her sein. Oder?

Meistens sind intuitive Eingebungen zu technischem Firlefanz ziemlicher Mumpitz – mangelndem Verständnis sei Dank. Wie gesagt: meistens. Bei Autos, die „Fahren ohne Autoschlüssel“ anbieten, gilt das aber tatsächlich. Denn nicht nur der Besitzer kommt ohne Schlüssel aus. Findige Autodiebe haben herausgefunden, dass sich das System recht einfach übertölpeln lässt. Schließlich sendet der Schlüssel, den man eigentlich nicht braucht, aber in der Tasche haben muss, die ganze Zeit sein Signal. Also muss man es nur auffangen, verstärken, und zack, gewährt das besonders gern in hochpreisigen Karossen verbaute Extra auch ganz wortwörtlich ohne Schlüssel den Zutritt.

Ein Trost bleibt den so ums schlüssellose Auto erleichterten Eigenheimbesitzern (Bewohner von Mehrfamilienhäusern sind gut dran, weil die Diebe nicht so zuverlässig an die Signalquelle herankommen, um diesen Trick durchzuführen): Sie finden ganz schnell zu einer völlig neuen Variante von „Fahren ohne Autoschlüssel“. Für die gibt es ­bisher zwar kein schneidiges englisches Äquivalent, das in den deutschen Sprachgebrauch eingesickert wäre. Dafür kann man sich immerhin sicher sein, dass man für „öffentlicher Personennahverkehr“ eine Menge Punkte bei Scrab­ble bekommen würde.