Mit dem Autosport ist das so eine Sache: Formel 1 finde ich persönlich sterbenslangweilig, Nascar-Fahrern unterstelle ich pauschal, dass sie sich auf jeder Strecke, die auch nur eine einzige Rechtskurve aufweist, verfahren würden, Rallye-Fahrer bewundere ich zwar für ihre Fahrkünste, halte sie aber alle für mindestens mittelschwer suizidal.

Die Teilnehmer des „Carbage Run“ haben zwar auch alle irgendwie ne ­Macke, sind dabei aber per se liebenswerter als ihre professionellen Kollegen, schon wegen des Underdog-Effekts. Während ein echter Rennwagen Hunderttausende von Euros kostet und mit dem, was auf den Straßen herumfährt, so viel zu tun hat wie Abgaswerte aus dem Labor mit denen aus dem echten Leben, darf man beim Carbage Run höchstens 500 Euro für sein Auto ausgeben.

Das beschränkt die Auswahl schon einmal drastisch auf gerade so eben Tüv-konformes Alteisen. Und als wäre das für die Teams, die Namen wie „Per Anhalter durch die Galaxis“, „Das B-Team“ oder „Rost“ heißen, nicht schon schlimm genug, führt die Strecke nicht nur durch ein, sondern gleich zwei Gebirge: innerhalb von fünf Tagen 2500 ­Kilometer vom Schwarzwald über die Alpen ins Piemont, durch Frankreich und über die Pyrenäen mit einem Ab­stecher ins Baskenland nach Katalonien. Ohne Profi-Pannenservice.

Am Ende gewinnt nicht der Schnellste, sondern der- oder diejenige mit den meisten Punkten, die bei diversen Aufgaben abgestaubt werden können. Das ist nicht nur ein Segen für die tollkühnen Kerle (beiderlei Geschlechts) in ihren rostenden Kisten, sondern auch für uns normale Verkehrsteilnehmer.