Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung von E-Autos liegt der Renault Zoe vorn

Elektroautos sind umso teurer, je höher ihre Reichweite ist. Diese wiederum hängt hauptsächlich von Fahrzeuggewicht, Antriebsleistung und der Größe des eingebauten Akkus ab.

Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung einzelner E-Mobile liegt aktuell der Renault Zoe an der Spitze. Laut Verbrauchsnorm 400 Kilometer weit kommt der Kleinwagen, das günstigste Modell gibt es ab 32.900 Euro. Macht einen Reichweitenpreis von 82 Euro pro Kilometer. Der kleine Franzose schafft es demnach am besten, Kosten und Akkugröße unter einen Hut zu bringen.

Dass der Zoe so gut abschneidet, liegt auch daran, dass er speziell für den Elektroantrieb entwickelt wurde. Andere reine E-Auto-Baureihen kommen in der Preis-Reichweiten-Bilanz ähnlich gut weg: So bieten auch Teslas Model 3 (zirka 87 Kilometer), der gerade neu entwickelte Nissan Leaf (85 Kilometer) und der Opel Ampera-e (83 Kilometer) viel Fahrstrecke fürs Geld. Selbst der BMW i3 (312 Kilometer für 36.150 Euro) ist relativ gesehen mit 116 Euro noch günstig. Richtig teuer wird Reichweite bei Luxusmodellen. Tesla Model S und Model X kommen mit jeweils rund 600 Kilometern zwar weit, kosten aber auch deutlich sechsstellige Preise. Während die Limousine S noch auf einen Kilometerpreis von 167 Euro kommt, ist der Wert beim SUV-Modell X mit 196 Euro am höchsten. In ähnlichen Regionen dürften auch die kommenden E-SUV der Premium-Hersteller rangieren. So kommt Jaguar beim I-Pace auf einen Euro-pro-Kilometer-Faktor von 160. Wer glaubt, mit kleinen E-Autos automatisch günstiger zu fahren, irrt allerdings. Bei einem VW E-Up (160 Kilometer für 26.900 Euro) kosten 1000 Meter 168 Euro, bei den Smart-Stromern For­two ED und Forfour ED sind es jeweils rund 140 Euro. Und auch das Kleinstwagen-Trio Mitsubishi Electric Vehicle, Peugeot Ion und Citroen C-Zero lässt sich den Kilometer Reichweite mit 130 bis 150 Euro bezahlen.

Lagen die Akkupreise 2010 noch bei rund 600 Euro pro Kilowattstunde, waren es 2016 nur noch gut 225 Euro. Für 2020 rechnen Experten mit dem Unterbieten der 100-Euro-Marke. Die Kosten pro Kilometer würden so bei Autos wie dem Zoe oder Leaf auf Werte um 70 Euro sinken. Ähnliche Kosten-Nutzen-Werte erreichen sonst nur Brennstoffzellenfahrzeuge.

Der im Sommer startende Hyundai Nexo etwa kommt bei Anschaffungskosten von knapp 60.000 Euro auf eine Reichweite von rund 800 Kilometern, was einen Faktor von 75 ergibt. Allerdings sind Brennstoffzellenautos in noch stärkerem Maße als batterieelektrische Modelle reine Nischenfahrzeuge. Denn öffentliche Tankstellen gibt es in Deutschland so gut wie keine.