Auch konventionelle Pkw wie der Seat Leon X-Perience profitieren von einem Allradantrieb

Dass SUV mittlerweile zu den automobilen Toptrends gehören, dürfte sich bis in den letzten Winkel der Republik herumgesprochen haben. Und im Zuge dieser Mode bieten die Autohersteller seit einiger Zeit vermehrt auch Fahrzeuge konventioneller Segmente an, die allerdings ein paar Zentimeter höher liegen und äußerlich ­etwas burschikoser daherkommen. Um solch ein Exemplar handelt es sich beim Seat Leon X-Perience, der mit seinen verkleideten Radhäusern und mehr Bodenfreiheit Geländegängigkeit vermittelt – aber eigentlich eine ziemlich normale Kompaktklasse in Kombistatur ist. Und weil viele Interessenten noch nicht einmal Wert auf Allradantrieb legen, bieten die Spanier ihn auch mit Frontantrieb an. Doch hier soll es der sogenannte 4Drive sein, der mit seinem 132 kW/180 PS starken und 1,8 Liter großen Ottomotor ab 31.610 Euro zu haben ist.

Der kompakte Kombi kann bis zu 1500 Liter Gepäck einladen

Eine Ausfahrt mit dem besonders traktionsstarken Seat fühlt sich zunächst kaum anders an als das Fahren mit der frontgetriebenen Version. Die elektronisch gesteuerte Haldexkupplung bleibt bei Fahrt auf griffigem Asphalt geöffnet, und das Motormoment wird ausschließlich an die Vorderräder ­geleitet. Auf diese Weise spart der Leon Kraftstoff – laut Werk soll er schließlich mit sechseinhalb Litern gemittelt auskommen. Von diesem Wert dürfte er auf den meisten Passagen unserer Ausfahrt weit entfernt bleiben. Dafür muss der 4x4 hier so richtig ran: Es geht über vereiste Landstraßen in den Wald, wo sich der Spanier ganz artenfremd durch eingeschneite Wiesenabschnitte wühlen muss.

Der kompakte Kombi bahnt sich mühelos seinen Weg in diesen unwirtlichen Gefilden des abgelegenen Tirols. Auf trockenem Asphalt kann der Vierzylinder mit seinen 180 Pferdchen mal kurz beweisen, dass er den 1,5-Tonner recht behände in Schwung bringt. Er bleibt dabei akustisch verbindlich, klingt weitgehend profan und etwas angestrengt bei hoher Drehzahl – die braucht er aber im Alltag ohnehin nicht.Gut sieben Sekunden genügen, um den Leon von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, der sechste Gang senkt die Drehzahl so weit ab, dass man bei Richtgeschwindigkeit hinreichend leise über die schnelle Piste strömen kann.

Währenddessen weilt man bei genügend Platz (gilt auch für das Gepäck – der Kombi kann bis zu 1500 Liter einpacken) in bequemen Sitzen und genießt das Infotainment. So schick sich die Glasscheibe des Allzweckmonitors jedoch in die wertig anmutende Innenraum-Architektur eingliedert, die Bedienung über die neu eingeführten „Kacheln“ im Menü für einzelne Themen ist komplex und in ihrer Struktur erst nach einer ganzen Weile zu erfassen – das war früher einmal intuitiv.

Extras kosten extra: Das große ­Assistenzpaket mit Aktiv-Tempomat und Spurhaltekontrolle gibt es für 695 Euro, für LED-Scheinwerfer muss der Kunde 1220 Euro bezahlen, und das große Navigationssystem erfordert 1600 Euro zusätzlich.