Das digitale Leben beschert uns Probleme, von denen wir nicht einmal wussten, dass man sie haben kann. Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Ihr Auto nicht nur straßenverkehrssicher, sondern auch hackersicher ist?

Eine relativ neue Erkenntnis bei den Autoherstellern ist die, dass der Einbau von Computern, die alle möglichen Daten sammeln und Gott weiß wohin schicken, auch seine Schattenseiten hat. Es gibt nämlich Menschen, die diese Systeme anzapfen oder gar manipulieren könnten. Hacker haben mehrfach demon­striert, dass sie einen Pkw nahezu vollständig kontrollieren können – während der Fahrt.

Es besteht also Handlungsbedarf. Zum Glück gibt es den Verband der Automobilindustrie. Der hat ein Positionspapier aufgesetzt, das den „Zugang zum Fahrzeug und zu im Fahrzeug generierten Daten“ regeln soll. Eine Erkenntnis: „Das Auto ist kein Smartphone.“ ­Basierend auf dieser Geistesleistung hat der Lobbyverband ein Konzept entwickelt, das jedem Fahrzeughersteller „die Rolle eines Systemadministrators“ zuweist, der dafür Sorge tragen soll, dass kein böser Bube sich am Auto zu schaffen machen kann. Und der natürlich ­aufpasst, dass die erhobenen Daten­mengen nur mit Erlaubnis des Kunden verarbeitet werden.

Die Realität sieht ein wenig anders aus. Die Stiftung Warentest untersuchte jüngst 13 Apps von Autoherstellern, ihr Ergebnis: „Der Datenschutz bleibt bei ­allen Herstellern mehr oder weniger auf der Strecke.“ Die bösen Datendiebe, sie sind manchmal so gut getarnt, dass man sie von Angestellten der Autobauer nicht unterscheiden kann.