Eines muss man Dr. Hadi Pourmohseni lassen: Seinen Ärger lässt er reifen wie andere Leute guten Wein. Der Italiener liegt seit fast einem Jahrzehnt im Clinch mit BMW und sein Zorn ist keineswegs verraucht. Just hat er eine 7er-Limousine zur BMW-Welt in München gefahren – und den Wagen , für den er immerhin noch 8000 Euro bezahlt haben soll, dort angezündet. Als Zeichen des Protests.

Seit einiger Zeit schafft es der Unternehmer immer einmal wieder in die Schlagzeilen: 2013 demolierte er den ursprünglichen Stein des Anstoßes – einen damals fünf Jahre alten BMW M6 – vor dem Frankfurter Messegelände während der IAA. Ein Jahr später zog es ihn und seinen wieder hergerichteten Wagen zum Genfer Automobilsalon, auch dort trümmerte er mit einem Vorschlaghammer auf dem Coupé herum. 2015 musste ein gebrauchter Z3 dran glauben, ihn steckte Pourmohseni an, abermals vor dem IAA-Gelände.

Die Leidensgeschichte beginnt für Pourmohseni 2008: Da least er einen BMW M6, der seiner Ansicht nach von Beginn an schadhaft gewesen sei. Und bis heute würde sich BMW weigern, das anzuerkennen. Der Autohersteller sieht das naturgemäß etwas anders, aber darum soll es hier gar nicht gehen.

Sondern vielmehr um den unglaublichen Nutzen für beide Seiten, den Aktionen wie die von dem zornentflammten Italiener haben: Wenn alle genervten Dieselfahrer ihre Autos vor den Konzernzentralen abbrennen, kann niemand einen Zweifel an der Wut der Verbraucher haben – und die Hersteller freuen sich über die gestiegene Nachfrage nach Neuwagen.