Beim Thema Innenausstattung scheiden sich die Geister: Die meisten präferieren gedeckte Farben, auf denen Flecken nicht weiter auffallen (besonders Eltern, deren Nachwuchs oft nicht den gebotenen Respekt vor Leder und Wurzelholz hat, dafür aber unstillbaren Hunger auf Eis und Schokolade). Andere – mutmaßlich besonders diejenigen, die ihren Wagen auch von innen waschen lassen – lieben es hell.

Aber bitte nicht zu hell, wie die VW-Tochter Porsche erfahren musste. Denn bei gleich fünf von Porsche angebotenen Farbtönen soll es zu so starken Reflexionen in der Windschutzscheibe kommen, dass der Fahrer regelrecht geblendet wird, monieren erboste Porsche-Fahrer in den USA. Konnte man ja nicht ahnen, dass helle Materialien mehr Sonnenlicht reflektieren als dunkle.

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es – im Gegensatz zu Deutschland – auch die Option der Sammelklage, und so beschlossen die Sportwagenfahrer mit den empfindlichen Augen, den Hersteller gemeinschaftlich um etwas Geld zu erleichtern. Die Zuffenhausener scheuten den Gang vor den Kadi und einigten sich auf einen Vergleich: Besitzer eines der beanstandeten Modelle bekommen gegen Vorlage einer Quittung für „Ausgaben, die Reflexionen/Blendungen in der Windschutzscheibe verringern oder minimieren“, zwischen 50 und 175 Dollar erstattet. Etwa der Gegenwert einer Sonnenbrille – oder 0,2 Prozent eines Porsche 911 ohne Sonderausstattung.

Wer eine sechsstellige Summe für einen Sportwagen mit individu-heller Innenausstattung ausgegeben hat, muss schließlich sparen, wo er kann.