PSA-Konzern übernimmt eine App, in der Carsharing-Angebote gebündelt werden

Durch die Übernahme des kleinen Berliner Start-ups Free4move, das Angebote einiger Carsharing-Anbieter in einer einzigen App bündelt, will PSA auf dem schnell wachsenden Markt dieser Art von Mobilität eine führende Rolle spielen. Auch Fahrräder, Roller, aber auch kleine Nutzfahrzeuge können so kurzfristig und bequem gemietet werden.

Vor knapp vier Jahren hatte Michel Stumpe die Idee, die vielen Carsharing-Angebote, die es mittlerweile in jeder größeren Stadt gibt, in einer App zu bündeln. Der Kunde sollte sich nicht mehr durch verschiedene Apps klicken müssen, sondern auf einer Plattform sofort sehen, wo in seiner Nähe ein Fahrzeug auf ihn wartet. „Carjump“ nannte er seine App und ging online.

Heute ist der studierte Betriebswirt ein gemachter Mann, ist Chef des auf „Free2Move“ umgetauften Unternehmens und berichtet über seine Geschäftsergebnisse direkt nach Paris. Denn vor gut acht Monaten hat der PSA-Konzern 82 Prozent des Berliner Start-ups übernommen. „Mit Free2Move führen wir eine neue Marke ein, die uns unserem Ziel näher bringt, der wichtigste Anbieter von Mobilitätslösungen zu werden“, begründete PSA-Vorstandschef Carlos Tavares den Kauf.

Zurzeit ist Free2Move in sieben europäischen Ländern, 21 Städten, in sechs Sprachen unterwegs und bietet seinen Kunden je nach Standort 26 Anbieter. Die Zahl der registrierten Nutzer hat die 400.000 fast erreicht, es stehen nahezu 80.000 Fahrzeuge zur Verfügung.

Die Anmeldung auf der Free2Move-App ist denkbar einfach. Bei der Regis­trierung scannt der künftige Mieter seinen Personalausweis, den Führerschein und gibt seine Bankdaten an. Auf dem Bildschirm seines Smartphones oder Tablets erscheinen dann die verfügbaren Fahrzeuge in der Nähe mit Angaben zum Vermieter, zum Preis und zur Art des Autos.

„Wir bieten eine Art City-Triathlon“, sagt der App-Chef. „Roller oder Fahr­räder können ebenso genutzt werden – je nach Laune oder Grund der Anmietung.“ Wer keine Lust hat, selbst zu fahren, oder gerade keinen Führerschein hat, findet dank der Zusammenarbeit mit Uber ein Auto samt Chauffeur. ­Weitere Geschäftsfelder von Free2Move, etwa ein Flottenleasing, sind bereits auf dem Markt oder in Vorbereitung. Der nächste große Schritt ist aber die Eroberung der USA. Hier will PSA seine neue Marke noch in diesem Jahr ins Rennen schicken