Ein Bildschirm im unteren Rand des Visiers soll für mehr Sicherheit sorgen

Motorradfahrer müssen oftmals den Blick von der Straße nehmen, um ­Tempo- oder Navi-Hinweise abzulesen – dieser kurze Moment der Ablenkung ist nicht ungefährlich. Das amerikanische Unternehmen Nuviz präsentiert nun das erste serienreife motorradunabhängige Head-up-Display, das alle relevanten Informationen im natürlichen Sichtfeld des Fahrers platziert. Damit braucht der Blick nicht mehr von der Fahrbahn genommen und die Fokussierung des Auges geändert werden, um sich über wichtige Daten zu informieren – das Fahren wird deutlich einfacher und sicherer.

Das mit 240 Gramm nicht gerade leichte System lässt sich mithilfe eines Schnellmontagesystems an jedem be­liebigen Integralhelm befestigen und kann jederzeit entfernt werden, wenn es nicht benötigt wird oder an einem anderen Helm montiert werden soll. Sein vorne aufragendes Prisma bietet einen für den Fahrer transparent sichtbaren, farbigen Flüssigkristall-auf-Silizium-Bildschirm im unteren rechten Blickfeld, wo es die Sicht auf die Straße nicht stört. Im Gerät integriert sind ein GPS-Sensor, eine Kamera und die Software fürs Navi, Kopfhörer für den Helm­einbau sind im Lieferumfang enthalten.

Via Bluetooth ist das Nuviz mit dem Smartphone gekoppelt, was ihm eine Fülle an Funktionen ermöglicht: Neben den üblichen Statusdaten wie Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke lassen sich eingehende Anrufe ­erkennen und annehmen, über ein ­vorhandenes Interkom-Gerät kann man mit dem Sozius kommunizieren, auf die Musiksammlung des Smartphones zugreifen oder sich die Straßenkarte anzeigen lassen.

Wer zuvor eine Route eingegeben hat – aktuell nur am Smartphone, später soll das auch am heimischen Computer möglich sein –, kann sich optisch und akustisch führen lassen. Die Integration von Navi-Software und GPS-Sensor im Gerät schont den Handy-Akku, erhöht aber Volumen und Gewicht des Nuviz bei einer möglichen Betriebszeit von acht Stunden.

Die Steuerung erfolgt über eine kleine Einheit mit vier Knöpfen und einem Schalter, die am Lenker befestigt wird. Ist der Kameramodus aktiviert, schießt ein Tastendruck Fotos mit acht Megapixel, bei längerer Betätigung ­startet eine HD-Filmaufnahme mit 1080 px. Per Live-View sieht man im Prisma, was die Kamera gerade aufnimmt, Fotos kommen in reduzierter Größe auto­matisch aufs Smartphone, um sie beim nächsten Stopp sofort posten zu können. Fotos in Originalgröße und die ­Videos werden auf einer MicroSD-Karte fürs spätere Auslesen gespeichert.

Nuviz ist ab sofort für 700 Euro über den eigenen Onlineshop verfügbar (www.ridenuviz.com), etwas später wird auch das Unternehmen Louis das Produkt anbieten.