Der Elektroflitzer Microlino war eigentlich nur ein PR-Gag – 2018 geht er in Serie

Die BMW Isetta begeistert ihre Fans noch heute mit minimalistischem ­Design und innenstadtfreundlichen ­Abmessungen. Auf dem Genfer Auto­salon zeigte das Schweizer Unternehmen Micro Mobility Systems den Microlino – einen elektrischen Stadtflitzer, der optisch sehr nah an der Isetta ist. 2018 soll der Twizy-Konkurrent in Serie gehen. Die Vorbestellungen sprechen bereits jetzt eine deutliche Sprache.

Der Microlino ist mit 2,40 Metern zwar zwölf Zentimeter länger als die ­originale Isetta, kann wie die erste Smart-Generation aber quer in Park­lücken stehen. Zusammen mit der ebenfalls vom historischen Vorbild übernommenen Fronttür können Passagiere so direkt auf den Gehweg aussteigen. Auch die seitlichen LED-Scheinwerfer, in deren Rückseite die Außenspiegel eingelassen sind, sind von der Isetta in­spiriert. Die Genfer Studie trug zudem ein Faltdach und eine Heizung für den Winter. Außerdem an Bord: eine Smartphone-Anbindung für Musik, Navigation und das Überprüfen des Ladezustandes.

Angetrieben wird der Microlino von einem 12 kW/16 PS starken Elektromotor, der das als Quad zugelassene Fahrzeug (wie der Renault Twizy) auf maximal 90 km/h beschleunigt. Die 11-kWh-Batterie soll für rund 120 Kilometer Reichweite gut sein und sich in vier Stunden an einer Haushaltssteckdose laden lassen. Mit der Größe seiner Batterie liegt der Microlino zwischen Renault Twizy und dem E-Smart.

Obwohl der Microlino eigentlich nur als PR-Aktion der Firma in Zusammenarbeit mit einer Schweizer Hochschule gedacht war, geht das Fahrzeug 2018 nun in Serie. Gebaut wird der Micro­lino dann beim Elektrospezialisten Tazzeri in Italien. 3000 Bestellungen liegen bereits vor – davon 1000 aus der Schweiz, 1500 aus Deutschland und 200 aus den USA. Mit einem Preis von rund 12.000 Euro liegt der Microlino ­erneut zwischen dem Renault Twizy (9300 Euro plus Batteriemiete) und dem Elektro-Smart (knapp 20.000 Euro).