Die Antriebsalternativen für die Zukunft heißen nicht nur Strom oder Wasserstoff. Auch der Erdgasmotor rückt in diesen Tagen wieder in den Fokus. Zwar gehört Erdgas wie Benzin und Diesel auch zu den fossilen Brennstoffen, doch ist der CO2-Ausstoß bei der Gasverbrennung im Auto niedriger als bei Öl. Vor allem aber lässt sich Erdgas, also Methan, auch synthetisch herstellen – und zwar regenerativ aus Biomasse. Die CO2-Belastung sinkt dadurch etwa auf ein Viertel der herkömmlichen Treibstoffe. Noch niedriger liegt sie beim sogenannten E-Gas, also bei mithilfe von (Wind-) Strom gewonnenem Methan.

Ein weiterer Vorteil ist der Preis: Ein Kilogramm Erdgas bester Qualität (man unterscheidet hier zwischen H- und L-Gas) ist für gut 1,08 Euro zu haben. Beim neuen Polo beispielsweise, der Ende des Jahres auf den Markt kommt, schlagen die Kraftstoffkosten mit Erdgasantrieb nur noch mit drei Euro pro 100 Kilometer zu Buche. Allerdings: Im Vergleich zu einem ähnlich starken konventionellen Motor betragen die Aufpreise für den Erdgasantrieb landläufig bis zu 2000 Euro.

Allein im VW-Konzern finden sich zahlreiche Gasautos, vom kleinen Up bis hin zum Audi A5. Moderne Ottomotoren verbrennen Erdgas genauso geschmeidig, sind ausreichend stark und laufen leise. Ein weiterer Grund, der dem Kauf eines Erdgasautos im Wege stehen könnte, ist aber die Tankstellenversorgung: Zurzeit gibt es gerade mal 900 Zapfsäulen in Deutschland. Das aber soll sich ändern: Autoindustrie und Gasanbieter wollen enger zusammenarbeiten und das Zapfsäulennetz in den kommenden zwei bis drei Jahren auf rund 2000 Tankstellen ausbauen.