Es gibt Ideen, die sind so doof, dass sie fast schon wieder genial sind. Zumindest, wenn man einen im Tee hat. Ein 22-Jähriger aus dem Örtchen Eppertshausen in der Nähe von Frankfurt hat zugegeben, etwas getan zu haben, was die Polizei „überhaupt nicht lustig“ fand.

Der Nachwuchsschwerkriminelle hatte leicht angetüdelt beschlossen, dass der 6000-Seelen-Ort einfach zu wenig für die Verkehrssicherheit tut. Und kurzerhand zwei neue Zebrastreifen auf die Straße gepinselt. Und weil er grad so schön dabei war, gab es als Dreingabe auch noch einige neue Parkbuchten der Marke Eigenbau.

Zur Belohnung für seine künstlerischen Ambitionen droht ihm jetzt ein Verfahren wegen Amtsanmaßung, Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Kinder und ­Ältere hätten die windschiefen Linien für echt halten und sich in falscher ­Sicherheit wiegen können, so die Polizei. Dass das Gekritzel nicht einmal der sprichwörtliche Blinde mit Krückstock für einen echten Zebrastreifen gehalten hätte – geschenkt. Dass der Amtsschimmel in Hessen so humorlos ist, auf die meinethalben gerechtfertigte Sachbeschädigung noch zwei ernsthafte Vergehen draufzuschlagen, ist das eigentlich Beunruhigende an dieser Meldung.

Denn wissen Sie, liebe hessische Ordnungsmacht, was wirklich ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr ist? Sich betrunken hinters Steuer zu setzen. Betrunken auf der Straße herumzumalen hingegen (mutmaßlich unter einer Menge Gekicher ob des eigenen Geistesblitzes), das ist nicht mehr als ein Dummer-Jungen-Streich. Und dazu ein ziemlich lustiger.