In Detroit feiert die auf 4,70 Meter angewachsene Allspace-Version des VW Tiguan ihre Premiere

„Der nächste Schritt beim Comeback von Volkswagen“, sagt Markenchef Herbert Diess in Detroit. Das Auto, das Diess seinen Zuhörern fast schon euphorisch nahebringt, ist für europäische Augen ein guter Bekannter. Hier steht der neue Tiguan, der zu Hause alle Verkaufsrekorde bricht.

Wolfsburg hat sein Erfolgsmodell in die Verlängerung geschickt. 21,5 Zentimeter Zuwachs bringen den Tiguan mit dem Zusatz „Allspace“ auf jetzt 4,70 Meter Länge. Für die vertraute ­Linienführung des Bestsellers bedeutet das eine sichtbare Veränderung. Der um elf Zentimeter angewachsene Radstand verhilft vor allem den Hinterbänklern zu einem neuen Tiguan-Gefühl. Deren Knie haben jetzt einen stoffschonenden Abstand von beruhigenden sechs Zentimetern zur Rück­seite der Vordersitze. Und wer gerne jede Menge an Krimskrams transportiert, freut sich über einen um gleich 115 Liter größeren Gepäckraum (jetzt von 730 bis zu 1770 Liter). Der durch die Streckung des Normal-Tiguans gewonnene Raum kann aber auch zur Aufrüstung des Sitzplatzangebots genutzt werden. Durch eine dritte Reihe wird der Neuling zum Kleinbus im SUV-Kleid.

Bei den Motoren bietet das gut gefüllte VW-Regal mit Ausnahme des 1,5 Liter kleinen Einstiegsbenziners (110 kW/150 PS) die allseits bekannten 2-Liter-Triebwerke. In Summe stehen drei Benziner und drei Diesel zur Wahl, wobei es im Gegensatz zum Normal-Tiguan bei beiden Treibstoffsorten erst ab 110 kW/150 PS losgeht. An der Super-Zapfsäule bedienen sich weitere Versionen mit 132 kW/180 PS und 176 kW/220 PS. Treue Dieselfans finden neben dem Einstiegs-Allspace Kraft­pakete mit 140 kW/190 PS bzw. 176 kW/240 PS in der Preisliste. Der VW-typische Allradantrieb „4motion“ und die Doppelkupplungsautomatik DSG muss nur bei den beiden 150-PS-Tiguans extra bestellt und bezahlt werden, ansonsten sind die beiden beliebten Extras immer serienmäßig.

Mit dem längsten Tiguan aller Zeiten schließt VW die Lücke zwischen dem kurzen Tiguan und dem teuren Touareg. Schön, dass es den „Langen“ ab Sommer für mindestens 30.000 Euro geben wird, vielen deutschen Kunden aber werden die Maße des bekannten Modells völlig ausreichen.

Mit dem langen Tiguan rundet VW sein Angebot in der SUV-Klasse ab. Neben dem bereits angebotenen Fünf-Meter-Riesen Atlas (Diess: „Gebaut in Amerika, gemacht für Amerika“) sollen bis 2018 zwei weitere SUV im US-Markt debütieren. Hinzu kommen zwei neue Limousinen. Allen ist gemein, dass die Vernetzung mit der digitalen Außenwelt neue Höhen erklimmt.In der Aufpreisliste locken die üblichen Assistenten, im Falle des Abstands­radars auch mit dem Stauhelfer, der dem vorausfahrenden Auto selbsttätig sogar um Kurven folgt. Premiere feiert im Allspace eine neue Generation von Infotainment. Das Gerät kommt ohne die normalen Tasten aus und wird über die Tablet-ähnliche Glasoberfläche bedient. Auch Head-up-Display und das digitale Cockpit sind im Angebot. In Europa ist der VW-Star im März auf dem Genfer Salon zu besichtigen.