Früher liefen Autos hauptsächlich mechanisch, Strom wurde wenig benötigt. Heute ziehen elektrische Verbraucher wie Sitzheizung, elektrische Fensterheber oder Assistenzsysteme jede Menge Strom. In einem 12-V-Netz müssen deswegen immer höhere Ströme fließen. Daher installieren manche Hersteller ein zweites, stärkeres Netz mit 48 Volt im Auto. „Die 48-Volt-Technologie lässt sich mit wenig Aufwand in die Architektur konventionell angetriebener Fahrzeuge integrieren und bietet Funktionen, die bisher nur bei den Hochvolt-Hybridsystemen mit 300 bis 400 Volt zu finden sind“, sagt Bernhard Klein, Leiter Entwicklung und elektrische Fahrzeuge beim Zulieferer Continental. Die Spritersparnis liege im Normverbrauch bei rund 13 Prozent, im realen Stadtverkehr bei rund 21 Prozent.

Audi installiert beim SUV SQ7 TDI ein 48-Volt-Teilbordnetz. Auch Mercedes setzt bei seinen neu entwickelten Fahrzeugen und Motoren auf mehr Spannung, so Michael Weber, Abteilungsleiter Bordnetz und elektromagnetische Verträglichkeit bei Mercedes. Denn der Vorteil liege nicht alleine in der höheren Spannung, sondern auch in den Kabeln. Durch die 48-Volt-Kabel kann bei gleichem Leitungsquerschnitt viermal so viel Leistung transportiert werden wie durch 12-Volt-Kabel. So sinke auch das Fahrzeuggewicht. BMW setzt künftig ebenfalls auf diese Technik. Doch nicht alle elektrischen Verbraucher werden künftig auf die höhere Spannung umgerüstet. Der Hauptgrund liege unter anderem an der Verfügbarkeit der Komponenten, die entweder ausschließlich für 12 Volt ausgelegt oder aber als 48-Volt-Variante noch teurer sind, sagt Weber.