Über Innovationen soll man eigentlich nicht lachen, hat die Autobranche sie doch dringend notwendig. Aber was sich der Schweizer Frank Rinderknecht nun wieder ausgedacht hat, verleitet trotzdem in erster Linie zum Grinsen.

Der Rinspeed Oasis, den der leidenschaftliche Tüftler im kommenden Jahr nicht auf einer Automesse, sondern bei der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorstellen will, sieht von außen wie das uneheliche Kind eines Smarts und eines Vitrinenschranks aus, wird elektrisch angetrieben und soll autonom fahren können.

So weit, so gut: Damit allein ist aber noch kein Blumenstrauß zu gewinnen. Aber vielleicht mit einem Blumenstrauß: Die Selbstfahrerei des Plastebombers führte mutmaßlich auch zur prominent kommunzierten Superidee, die den Oasis wirklich einzigartig macht: „Mobile Urban Gardening“ nennt Rinspeed das serienmäßige Extra für den Natur­burschen, der in Stahl und Beton der großen Stadt gefangen ist. Es handelt sich um ein Blumenbeet, das hinter der Windschutzscheibe eingebaut ist.

Irgendwas muss man schließlich tun, während das Autochen einen ganz selbstständig von A nach B fährt. Warum also nicht gärtnern? Das passt auch perfekt zum wild wuchernden Hipster-Vollbart und den Holzfällerhemden – und der zu engen Jeans und den Sneakers. Natur light sozusagen, unter Glas, ohne Matsch und schweres Gerät.

Anstrengend wird der Autogarten erst, wenn man sich länger nicht um das Grünzeug gekümmert hat und die langsam vor sich hin modernde Biomasse flatterndes Getier der nervtötenden Sorte anzieht.