Manchmal drücken sogar Polizisten „beide Augen zu“ und verhängen keine Strafe. Die Beamten aus Sachsen-Anhalt waren von einer nicht ganz StVO-konformen Hilfskonstruktion sogar so begeistert, dass sie diese bei Twitter teilten: Ein Autofahrer, der auf der A 2 liegen geblieben war und anscheinend kein Warndreieck dabeihatte, behalf sich mit dem Inhalt seines Einkaufsbeutels und stellte eine große Glasschüssel voller signalroter Paprikaschoten hinter seinem BMW auf.

Ein interessanter Ansatz, der sicherlich besonders in Umweltschützer- und Ernährungsfanatikerkreisen Schule machen dürfte. Gerüchten zufolge experimentieren erste vegane Splittergruppen bereits mit Südfrüchten als Blinker und gluten-, laktose- und geschmacksfreiem Knäckebrot als Heckspoiler. Haferkekse lassen sich nach bloß zwei Wochen Lagerung problemfrei als Reifen­ersatz nutzen, und so ein selbst geflochtenes Lenkrad aus Weidenzweigen ist ohnehin viel schmucker als die (kunst)lederne Alternative.

Bei Staus wie den demnächst auf den Autobahnen rund um Hamburg zu erwartenden offenbart sich ein weiterer Vorteil der nachwachsenden Anbauteile. Während andere Autofahrer nach einigen Stunden Stillstand bereits erwägen, die Mittelstreifenbegrünung abzuäsen, greift der mobile Veganer lässig ins Kürbis-Handschuhfach und zieht den Ersatz-Schalthebel-Rettich heraus. Wohlschmeckend und bekömmlich.

Einen Haken hat der voll kompostierbare Pkw aber: muss man sich doch nicht mehr nur um Marder-, sondern auch den Befall durch alle möglichen Pflanzenfresser machen.