„Vielleicht benötigt man ja auch mal einen Kleinbus: für nen Ausflug oder nen Umzug oder so.“ So sprach Ralf Richter als Kalle Grabowski in der Ruhrpottkomödie „Bang Boom Bang“. Und er hatte recht. Ich bin gerade umgezogen und sah mich in der glücklichen Lage, nicht nur meine besten Freunde als Sherpas schanghaien zu können, sondern auch den zu einem meiner Kumpel gehörenden Bulli.

Klar, ich hätte mir stattdessen einen gesichtlosen Siebeneinhalbtonner ausleihen können. Aber zum einen hätte man den nur schwer in der Straße unterbekommen, in die ich gezogen bin. Zum anderen ist es einfach charmanter, mit einem Bulli umzuziehen. Man geht pfleglicher mit ihm um als mit einem Leihwagen und entsprechend auch mit dem Gerümpel, das von A nach B gebracht werden muss. „Vorsicht. Vorsicht! Vor-SICHT!“ Hupps, da hätte die Regalecke beinahe den Himmel touchiert.

In seinem T4 hat mein Freund das gefunden, was für Kalle Grabowski der Mercedes 500 SEC ist: „Ein Baby zum Liebhaben.“ Und er beherzigt die Gebote des korrekten Umgangs mit dem automobilen Schwarm, wie sie Kalle in seinem Monolog am Anfang des Films darlegt: „Du musst es pflegen, streicheln, tanken. Auch Geld reinstecken. So’n Baby will unterhalten werden.“

Dass sein Baby recht wehleidig ist, ständig nach Aufmerksamkeit heischt, betüddelt und gepflegt werden will, nimmt er in Kauf (seine Frau übrigens auch, allerdings mit geringfügig weniger ausgeprägtem Enthusiasmus). Schließlich ist da die Hoffnung, dass Vers drei des Buchs Kalle in Erfüllung geht: „Aber dafür bleibt es vielleicht auch bis zum Ende deines Lebens bei dir.“ So ist das halt, wenn man verknallt ist. Man ist nicht immer realistisch. Aber glücklich.