Der aktuelle Dekra-Report bestätigt, dass deutsche Gebrauchtwagen besonders verlässlich sind – auch Mercedes und BMW schneiden gut ab

Deutsche Autos haben als Gebrauchte oft vergleichsweise wenige Mängel. Das geht aus dem aktuellen Gebrauchtwagenreport der Prüforganisation Dekra hervor. Dabei erweist sich der Audi A6 als „Bester aller Klassen“, was bedeutet, dass er über alle Fahrzeugklassen und alle drei Laufleistungsbereiche im Schnitt die beste Bilanz erzielt hat. Ihm folgen mit der Mercedes E-Klasse – dem Vorjahressieger – und dem Audi Q5 zwei weitere deutsche Modelle. Grundlage der ganzheitlichen Bewertung ist der Dekra-Mängel-Index (DMI). Zur Berrechnung der einzelnen Modelle wird vom Prozentwert „ohne relevante Mängel“ der Wert für „erhebliche Mängel“ ­abgezogen. Dadurch werden als „erheblich“ eingestufte Mängel in der Auswertung stärker gewichtet (mehr unter www.gebrauchtwagenreport.com)

In 27 kleinen Rankings liegt 18 mal ein deutsches Modell vorn

Der Report 2016 berücksichtigt aufgrund des boomenden Gebrauchtwagenmarktes eine größere Zahl von Fahrzeugmodellen. Insgesamt 474 Modelle sind in diesem Jahr verzeichnet – vor fünf Jahren waren es noch 232. Außerdem kommen regelmäßig neue Sonderauswertungen und Fahrzeugklassen hinzu. Jüngster Neuzugang ist die Auswertung „Oldtimer“.

Für die Einstufung wurden laut Dekra rund 15 Millionen Hauptuntersuchungen aus zwei Jahren in allen Fahrzeugklassen bis 150.000 Kilometer Laufleistung ausgewertet. Dabei fließen nur Mängel, die für die Bewertung von Fahrzeugmodellen wirklich relevant sind, in die Statistik ein. Mängel, die typischerweise von Fahrzeughaltern verursacht werden, berücksichtigt die Dekra den Angaben nach in ihrer Statistik nicht. Dazu zählen etwa abgefahrene Reifen oder verschlissene Wischblätter, wie ein Sprecher erläutert. „Das schließt alle Beanstandungen ein, an denen das Auto konstruktiv nicht schuld sein kann.“

Zahlen finden sich im Report auch nur zu Modellen, von denen im Auswertungszeitraum innerhalb eines Laufleistungsbereichs mindestens 1000 Exemplare geprüft wurden.

Insgesamt neun unterschiedliche Fahrzeugklassen – vom Kleinwagen bis zum Transporter – ermöglichen einen relativ sinnvollen Vergleich. Von allen nennt die Dekra die besten Fahrzeuge. Sie unterscheidet dabei neben Fahrzeugklassen auch drei Bereiche der Laufleistung: bis 50.000, 50.000 bis 100.000 sowie 100.000 bis 150.000 Kilometer. Das ­ergibt 27 Einzelgewinner. Und unter denen finden sich nicht mehr nur deutsche Fahrzeugbauer. Bei Kleinwagen zum Beispiel zeigt der Toyota Yaris die wenigsten Mängel bis 50.000 Kilometer. Von 50.000 bis 100.000 Kilometer liegt in dieser Klasse der Audi A1 vorn. Dagegen siegt bei 100.000 bis 150.000 Kilometer der Mazda 2. Insgesamt stellen die deutschen Firmen dennoch die meisten Einzel­sieger: In den 27 kleinen Rankings liegt ­18-mal ein deutsches Modell vorn. In den vier Fahrzeugklassen Oberklasse, Sportwagen, SUV und Vans sind in ­allen drei Laufleistungssegmenten ­Modelle von Audi, Mercedes, BMW oder VW am zuverlässigsten. In der Mittelklasse kann Volvo mit dem S60/ V60 zweimal herausstechen, bei den Kompaktwagen gelingen dem Honda Civic und dem Toyota Prius jeweils Einzelsiege. In der Kategorie Kleintransporter hat der Opel Combo bis 50.000 Kilometer die wenigsten Mängel, während der Peugeot Partner bei 100.000 bis 150.000 der Zuverlässigste ist. Bei den Transportern liegt zweimal der Renault Master vorn – sowohl in der Kategorie bis 50.000 als auch von 50.000 bis 100.000 Kilometer.

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