Als Kleinwagenfahrer hat man es nicht leicht: Ständig findet man einen Parkplatz, an der Tankstelle bekommt man weder Mord- noch Selbstmordgelüste. Ist der treue Begleiter auf vier Rädern dann einmal hin, kauft man sich einen neuen, ohne auch noch seine Nachkommen bis über beide Ohren zu verschulden. Und der Drei- oder Vierzylinder tuckert ohrenschonend vor sich hin, ohne irgendwem zur Last zu fallen. Es ist kaum zum Aushalten.

Zum Glück gibt es die Zubehör-Industrie. Kein von aufdringlicher Stille genervter Besitzer eines Stadtmobils muss mehr Omas Kaminofen in Gänze an den Auspuff schweißen, um endlich Gespräche im Innenraum völlig unmöglich zu machen. Dafür gibt es schließlich den „Sound Racer“. Das in den Zigarettenanzünder gesteckte Gerät soll auf arkanem Weg die augenblickliche Drehzahl des Motors erfassen und über das Radio die dazu passenden Geräusche eines Sportwagens abspielen. Noch abenteuerlicher als das Produktversprechen der Lärmbelästigung aus zweiter Hand klingt die Begründung des Herstellers, warum man den „Sound Racer“ kaufen solle. Eine obskure Studie mit ganzen 40 Teilnehmerinnen habe ergeben, dass der Sound eines Maserati bei den Damen zu erhöhter Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron geführt habe. Also, schlussfolgert die Firma, „können auch kleine, günstigere und umweltfreundliche Autos derbe klingen – und somit sexy sein“.

Derbe und sexy. Na, wenn das mal kein Argument ist – zumindest für von Hormonstößen gebeutelte Jungs um die 15. Dummerweise dürfen die aber noch kein Auto fahren. Und am Mofa fehlt der Zigarettenanzünder, um den „Sound Racer“ mit Strom zu versorgen.