Können Sie sich noch an den Papst-Golf erinnern? Vor gut zehn Jahren ging ein schraddeliger Golf IV für sage und schreibe 190.000 Euro über den digitalen Ladentisch von eBay. Weil er irgendwann einmal Pontifex Benedikt XVI. gehört hatte, als der noch ganz beinahe-bürgerlich auf den Namen Kardinal Joseph Ratzinger hörte.

Was der kann, kann ich schon lange, dachte sich ein süddeutscher Bauunternehmer und versuchte vor einigen Jahren ebenfalls, ein Papamobil an den Kunden zu bringen: Als Startpreis für den 1979er Lincoln Continental, so berichtet es „Welt Online“, rief der umtriebige Geschäftsmann eine Viertelmillion Euro auf. So weit, so gut, so erfolglos: Merkwürdigerdings wollte niemand das sechs Meter lange, weiße Ungetüm kaufen, das einmal Johannes Paul II. kutschiert haben soll.

Dabei wäre das damals noch ein echtes Schnäppchen gewesen. Inzwischen versucht der Besitzer, die Reliquie über einen bekannten Edelauto-Händler aus Mettmann loszuschlagen. Und möchte nun nicht mehr bloß 250.000, sondern runde 500.000 Euro für das heiligmäßige Gefährt haben. Vielleicht sollte ihm jemand erklären, dass Autos nicht wie Wein altern, sondern eher wie Aprikosen. Seit vier Jahren geistert das Auto im Portfolio von Michael Fröhlich herum, und „es hat sich noch nie jemand gemeldet – wahrscheinlich, weil er so hässlich und auch zu teuer ist“, so die präzise Ana­lyse des Händlers.

Vielleicht liegt der Grund für die ausdauernde Kaufunlust aber weder an den Kosten noch an der, äh, Schönheit des Einzelstücks. Sondern an der amerikanischen Ingenieurskunst: Aus einem Motor mit 6,6 Litern Hubraum ganze 160 PS zu kitzeln, das macht einem so schnell keiner nach.