Moderne Autos sind Wunderwerke der Technik, mit tausenderlei Prozessoren, Chips und elektronischen Helferlein. Da liegt es nur nahe, den ganzen Bits und Bytes, die ohnehin in der Gegend herum fliegen, auch die Möglichkeit zu geben, mit dem Internet zu kommunizieren. Wäre ja langweilig sonst. In einem Zeitalter, in dem Armbanduhren, Kühlschränke und ganze Einfamilienhäuser nach Hause telefonieren, will man als Autobauer ja nicht hintanstehen.

Dass die neue große Datenfreiheit aber auch völlig neue Probleme mit sich bringt, darum scheint man sich weniger Gedanken gemacht zu haben, als wünschenswert wäre. Wo Daten rausgehen, können auch welche reinkommen. Das bewiesen zwei Hacker in dieser Woche einem Autoren des Technikportals Wired. Sie drückten ihm die Schlüssel zu einem handelsüblichen Jeep Cherokee in die Hand, winkten noch einmal freundlich und versprachen, dass sie „nichts Lebensbedrohliches“ mit ihm anstellen würden.

Dann drehten sie – als kleinen Vorgeschmack – die Klimaanlage und das Radio auf, stellten die Scheibenwischer an und wieder aus. Zum Hauptgang servierten sie einen Gruß vom Getriebe, bevor sich der Jeep spontan zur Ruhe setzte. Auf der Autobahn. Bei rasch weniger werdenden 110 km/h. Und als Dessert stellten die Herren schließlich die Bremsen ab. Der Jeep rollte in einen Graben, der Journalist stieg aus, schwer beeindruckt und ziemlich mit den Nerven zu Fuß.

Und die beiden Hacker? Die freuten sich diebisch. Vorführung gelungen. Gut, sie saßen schließlich nicht mit im Auto. Sondern 15 Kilometer entfernt auf einem Sofa, Laptops und Smartphones vor sich. Big Brother is hacking you.