Extremkälte wirkt sich je nach Antrieb unterschiedlich aus und kann sogar Reichweite erhöhen

Für Dieselautos können Temperaturen weit unter null Grad zum Problem werden – bei mit Erdgas betriebenen Fahrzeugen sorgen sie für längere Reichweiten. Der Effekt tritt ein, wenn sich der Treibstoff CNG (Compressed Natural Gas) bei Kälte weiter zusammenzieht, wie das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) informiert. Dann fasse der Tank mehr Gas, und das Auto rolle weiter als sonst. Erfahrungswerte liegen der Initiative Erdgas Mobil in Berlin vor: Demnach können Minusgrade dafür sorgen, dass der Erdgastank bis zu ein Kilo mehr fasst. Je nach Verbrauch kann das die Reichweite um rund 20 Kilometer verlängern. Um ein gesteigertes Sicherheitsrisiko müssen sich Fahrer eines CNG-Autos laut der Initiative keine Sorgen machen: Unabhängig von der Temperatur bleibt der Druck im Tank immer gleich. Das Problem, das Dieselfahrern bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt drohen kann, ist eine Versulzung des Kraftstoffes, wenn enthaltene Paraffine Kristalle bilden. Dann können die Kraftstofffilter verstopfen. Die Folge: Der Motor stirbt ab. Um das zu verhindern, stellen Mineralölhersteller und Tankstellen jedes Jahr auf sogenannten Winterdiesel um. Zwischen 16. November und 28. Februar können Autofahrer Diesel mit einer Kältefestigkeit von minus 20 Grad tanken. Von der Idee, dem Diesel Benzin oder Additive beizumischen, um sie winterfester zu machen, rät der ZDK ab. „Viel hilft nicht viel“, schreibt der Verband. Zu viele Additive könnten verklumpen, das Einspritzsystem könne Schaden nehmen.