Kein Erfolg wie in Hamburg: Car2go musste Betrieb in der britischen Hauptstadt einstellen

Das Carsharing-Unternehmen von Daimler kennt fast nur Erfolge. 750.000 Kunden in 25 Städten – das kann sich sehen lassen. Doch nun muss Car2go erstmals den Rückzug antreten. Als Gründe für das Aus in Großbritannien nennt Europageschäftsführer Thomas Beermann mangelnde Anreize seitens der Kommunen und das innige Verhältnis der Briten zu ihrem Privatwagen. Fast 11.000 blau-weiß lackierte Smart hat Car2go weltweit im Einsatz, in sieben deutschen Großstädten, in Amsterdam, in kanadischen Metropolen und bis vor Kurzem in London. Im März 2009 begann die Erfolgsstory als Pilotprojekt in Ulm, vor drei Jahren ging das Start-up in Hamburg an den Start. Zugleich wurde mit dem Autoverleiher Europcar die Car2go Europe GmbH gegründet. Die Zeichen standen auf Wachstum.

Und nun der Rückzug aus Großbritannien. In London sei man vor allem an den administrativen Hürden gescheitert, räumt Beermann ein. Es gebe dort 32 Stadtbezirke mit jeweils eigenem Bürgermeister. „Wir mussten mit jedem einzeln verhandeln.“ In vielen Fällen soll es Beschwerden von Anwohnern gegeben haben, die ihren öffentlichen Parkplatz direkt vor der Haustür behalten wollten.

Eventuell könnten Elektroautos das Comeback von Car2go möglich machen. Denn das von Dieselabgasen gebeutelte London will bis 2018 zunächst seine Taxiflotte auf Zero-Emission-Betrieb umstellen. Ab 2020 soll die gesamte Innenstadt zur Ultra-Low-Emission- Zone erklären werden.