Ausgerechnet die Ruhrmetropole gilt als Hauptstadt des Cabriolets. Aber an der Elbe sind sie teurer

Ob Hamburg den Titel Hauptstadt der Cabrios wirklich verdient, lassen wir hier mal stilgemäß offen. Auch die gefühlten 300 Regentage im Jahr müssen noch auf eine Überprüfung warten, denn es gibt Wichtigeres zu vermelden: Cabrios, die in der Hansestadt gebraucht im Internet zum Kauf angepriesen werden, sind hier schneller vom Hof, als die Motorausstattung manches Kleinmodells vermuten lässt. Über „nur 60 Standtage“ freut sich die Branche. Das sei 26,8 Prozent schneller als im Rest der Republik.

Mitberechnet wurde ebenso der Durchschnittspreis, wobei die genannten 24.958 Euro ein wenig krumm erscheinen, und unser liebstes Konkurrenzbundesland Bayern diese Summe um 60 Euro nur toppt, weil die Autohändler im Norden einfach ehrlicher bei ihrer Preisgestaltung sind. In Mecklenburg zahlt man im Schnitt gut 18.000 Euro für ein Cabrio (gebraucht), dafür macht sich dann dort der gefragteste Typ rar – der SLK von Mercedes-Benz.

Ein Top-Cabrio zum Schnäppchenpreis ist wie ein Sechser im Lotto, mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit wird man übrigens vom Blitz getroffen. Ein Naturereignis, das bei Cabrios zum unfreiwilligen Besitzerwechsel führen kann. Stoff- und Kunststoffdächer sind leider nicht so sicher wie die Blechkisten mit dem Schutz eines Faradayschen Käfigs. Geschmacklos wäre jetzt der Hinweis auf den Manor-Park-Friedhof in London, wo den Briten dank bizarrer Bestattungskultur erlaubt ist, sogar das Grab mit einem Cabrio zu bestücken.

Schnell heim nach Hamburg, trotz der 180 Regentage im Jahr und dem nie endenden Wettbewerb mit Essen (4,4 Prozent), München (4,2 Prozent) und Bremen (3,4 Prozent) und ihren Statistiken, wo die meisten Cabrios zugelassen sind. Hamburg (3,3 Prozent) fehlen in der Auflistung eben jene Cabrios, die auf Sylt rumkurven.