Daten der eleganten Luftnummer von BMW sind vielversprechend. Nicht nur Antrieb und Design wurden modifiziert

Achtung, bald wird’s stürmisch im Himmel der Bayern. Denn parallel zur Handelspremiere des neuen Vierer Cabrios hat BMW jetzt schon mal die ersten Fotos und Fakten zur M-Version der eleganten Luftnummer veröffentlicht. Zwar kommt die erst im September in den Handel, doch nach allem, was da zu lesen ist, könnte sich das Warten lohnen: Mit 431 PS und 550 Nm verspricht das Cabrio einen verdammt heißen Herbst. Heiß könnte es den Kunden allerdings schon vor der ersten Ausfahrt werden, wenn sie den Kaufvertrag unterschreiben. Schließlich verlangt die M GmbH für das Open-Air-Modell stolze 78.200 Euro.

Dafür gibt es statt des bisherigen V8-Triebwerks nur noch einen Reihensechszylinder, der mit einem Turbo das letzte Tabu der Leistungsgesellschaft bricht. Bei einem Limit von 7600 Touren noch immer wunderbar hochdrehend und angeblich rasend schnell in der Ansprache, leistet er jetzt 431 PS – immerhin elf PS mehr als der bisherige V8. Doch das ist nichts im Vergleich zum Anstieg der Drehmomentkurve. Die gipfelt jetzt erst bei 550 Nm und übertrumpft den Vorgänger damit um beeindruckende 40 Prozent.

Die ausgeklügelte Aerodynamik sorgt für maximale Bodenhaftung

Entsprechend schnell kommt das Cabrio in Fahrt: Von null auf 100 beschleunigt es in 4,4 Sekunden, und die 250 km/h Spitze sind nur eine leidige Formalität: Wer ein Kreuzchen mehr auf der Liste macht, darf auch auf 280 oder vielleicht sogar 300 Sachen hoffen.

Wie immer hat es die M GmbH allerdings nicht beim Motortuning belassen. Es gibt ein eigenes M Fahrwerk mit dreistufig verstellbarer Lenkung, einer Hinterachse mit aktivem Differential und bissfesten Bremsen. Es gibt eine ausgeklügelte Aerodynamik für wenig Luftwiderstand und maximale Bodenhaftung in schnellen Kurven. Und vor allem gibt es ein Design, das dem Cabrio die Lufthoheit auf der linken Spur sichert: Die Front weiter aufgerissen, die Kotflügel weiter ausgestellt und die Motorhaube weiter gewölbt – wenn der Bayer im Rückspiegel auftaucht, machen die Herren Kilometerfresser in ihren Dieselkombis freiwillig Platz.

Neben Design und Antrieb hat die M GmbH gegenüber dem Seriencabrio auch den Aufbau modifiziert. Nicht nur die Gelenkwelle ist aus Karbon und deshalb federleicht. Auch die Verstrebungen im Motorraum sind aus dem Kohlefaser-Werkstoff gebacken. Wohl deshalb wiegt das M4 Cabrio rund 70 Kilo weniger als der Vorgänger. Nur an einem Bauteil haben die Scharfmacher nichts verändert – am versenkbaren Hardtop und dessen Mechanik. 20 Sekunden lang müssen M4-Fahrer ihren Vorwärtsdrang deshalb ein wenig zügeln und den Fuß vom Gas nehmen. Denn bei mehr als 18 km/h lässt sich der Mechanismus nicht bedienen.

Erst vor wenigen Monaten stellte Alpina sein B4 Coupé vor. Nun baut der Kleinserienhersteller das Modellangebot auf Basis der 4er-Reihe weiter aus. Im Alpina B4 Cabrio arbeitet ein Reihensechszylinder mit Bi-Turbo-Aufladung, der es auf 410 PS bringt. Derart trainiert, sprintet der offene Alpina in 4,5 Sekunden auf Tempo 100, nach 15,6 Sekunden ist die 200er-Marke erreicht. Über 300 km/h schafft das Cabrio. Der Normverbrauch wird mit 8,0 Liter angegeben. In den Handel kommt das Alpina B4 Biturbo Cabrio im Mai. Mindestens 75.000 Euro müssen in das offene Vergnügen investiert werden. Die Münchener Basis schafft mit der stärksten Motorisierung 306 PS, das sind über 100 PS weniger. Das BMW 435i Cabrio kostet mindestens 54.000 Euro.