Die Modellvariante Rocks mit viel Bodenfreiheit und Stoff-Faltdach ist ein Mix aus Stadtauto, SUV und Cabrio

Rocks. Dieser Beiname der neuen Modellvariante des Opel Adam geht runter wie Öl. Das glaubten jedenfalls die Marketingstrategen, als sie über die Bezeichnung nachdachten – klingt ja nach Rocker, rockt ungemein. Oder noch besser: Der kann sogar über Felsen fahren, denn „rocks“ ist bekanntlich das englische Wort dafür.

Die Realität ist wie so oft blasser als die Fantasie der Marketingleute. Denn ein Geländegänger ist dieser Wagen partout nicht, und er soll es auch nicht sein.

Zwar haben die Rüsselsheimer die Bodenfreiheit vergrößert, indem sie den Adam um zwei Zentimeter aufbockten. Und auch der markante Kampfanzug aus robusten Plastikplanken, die wuchtigeren Stoßfänger, die verbreiterten Radläufe und eine massive Bauchbinde zwischen den Achsen lassen darauf schließen, dass der Adam Rocks eine auch gröbere Gangart abkann.

Doch nach Opel-Lesart soll der Kleine eher etwas wie ein Großstadtkrieger sein. Der Hersteller philosophiert von der „neuen Nische des urbanen Mini-Crossovers“. Faktisch soll es der in der Normalversion schon recht erfolgreiche Kleinwagen mit anderen Möchtegern-Geländewagen wie dem VW Cross-Up oder dem Mini Paceman aufnehmen.

Allerdings standen dann doch ein bisschen mehr Farbe und ein Bonus an Fahrspaß im Vordergrund bei der Entwicklung des Wagens, der erst vor einem Jahr als gleichnamige Studie auf dem Genfer Auto-Salon gezeigt wurde. Im Innenraum bekommt der Rocks ein wenig frische Schminke, ein neues Cockpit und spezielle Farbengestaltungen, die nur ihm vorbehalten sind. Sein markantestes Merkmal trägt der Stadtflitzer aber über den Köpfen der Insassen: Dort schnitten die Hessen dem Adam Rocks ein großes Loch ins Dach. Angesichts seines elektrischen Stoffrollos, das in nur fünf Sekunden den Blick zum Himmel freigibt, wird er damit fast zum Cabrio.

Damit innen nicht immer nur ein laues Lüftchen weht, ergänzte Opel die Motorpalette des Adam mit einem neuen Dreizylinder, der zwar nur einen Liter Hubraum parat hat, mit Hilfe eines Turbo-Gebläses aber trotzdem auf bis zu 115 PS und maximal 166 Newtonmeter (Nm) Drehmoment kommt. Wahlweise wird es den Einliter auch mit 90 PS geben.

Den potenten Dreizylindermotor wird man nicht zum Nulltarif bekommen

Kombiniert wird der Motor mit einem ebenfalls neuen Schaltgetriebe, das endlich mit einem sechsten Gang aufwartet. Damit soll der Adam schneller sprinten, ruhiger über die Autobahn schnurren und an der Tankstelle sparsamer sein. Der Normverbrauch jedenfalls sinkt mit dem neuen Motor auf bestenfalls 4,3 Liter, was einem CO2-Ausstoß von 102 g/km entspricht. Im Programm bleiben weiterhin die bekannten Vierzylinder mit 70 bis 100 PS.

Den potenten Dreizylindermotor und das trendige Design wird es natürlich nicht zum Nulltarif geben. Zwar will Opel mit den Preisen erst später im Frühjahr rausrücken (die Auslieferung des Adam Rocks startet nicht vor den Sommerferien). Doch wer sich die aktuelle Adam-Preisliste anschaut, der kann schon mal mit dem Sparen beginnen: Unter 22.000 Euro wird es den 115 PS-Rocker wohl kaum geben.