Die Nutzfahrzeugabteilung von Ford bringt den Transporter Connect nun als Tourneo für Privatleute auf den Markt.

Der C-Max zu klein und der Galaxy zu teuer? Da gibt es bei der Nutzfahrzeugabteilung von Ford jetzt eine Alternative für Privatkunden mit schmalem Budget und üppigem Platzbedarf. Kurz nach der Premiere der gewerblichen Transit-Variante bringen die Kölner ihre Transporter-Baureihe Connect im Frühjahr auch als Tourneo an den Start.

Für Preise ab 18.880 Euro wird der Lademeister dann zum Familienfreund, der statt Kisten lieber Kind und Kegel kutschiert. Schon der normale Tourneo Connect fasst dabei mehr als jeder zivile Van der Rheinländer. Obwohl mit 4,42Metern fast genauso lang wie der C-Max, passen hinter die Klappe bis zu 1029 Liter. Und da ist die zweigeteilte Rückbank noch nicht einmal umgeklappt, aufgestellt oder gar ausgebaut.

Die Grand-Version wächst noch einmal um weitere 40 Zentimeter in der Länge

Wem das trotzdem nicht genügt, dem verkauft Ford für 1900 Euro mehr auch einen Grand Tourneo Connect: Dann geht der Raumkreuzer noch einmal 40 Zentimeter in die Länge. Das Ladevolumen wächst auf bis zu 2761 Liter. Und der Kofferraum wird so groß, dass dort für weitere 700 Euro auch eine dritte Sitzbank hineinpasst. Aber es ist nicht allein der Kofferraum, mit dem der Connect den C-Max aussticht: Auch die Passagiere haben in dem aufgehübschten Lieferwagen gut Lachen: Durch große Schiebetüren steigen sie bequemer ein, und auf den etwas dünneren Sitzen haben sie mehr Platz.

Der Knieraum ist in beiden Reihen üppig und die Kopffreiheit so groß, dass in die Dachkonsole sogar noch ein paar Staufächer passen, wie man sie aus dem Flugzeug kennt. Dazu gibt es für den Nachwuchs praktische Klapptischchen an den Rücklehnen der Vordersitze und noch ein Geheimfach im Fußraum.

Nur in der ersten Reihe spielt der Connect gegenüber dem C-Max die zweite Geige: Ein unübersichtliches Cockpit plagt die Passagiere zwar hier wie dort. Doch wo der Pkw mit noblen Interieurs glänzt, zeugt das rustikale Ambiente mit dem vielen Hartplastik im Tourneo all zu deutlich von den gewerblichen Wurzeln. Was am meisten überrascht und am ehesten enttäuscht, das sind die bescheidenen Ablagen für Fahrer und Sozius: Während man hinten viel Platz hat, wird es vorn mit der Kleinteile-Logistik ein bisschen knapp.

Eher der Vernunft als dem Vergnügen verpflichtet ist Motorpalette: Sie beginnt mit dem Dreizylinder-Benziner, dessen magere 100 PS mit dem großen Auto überraschend wenig Mühe haben – voll beladen auf der Autobahn möchte man sich den Einliter-Winzling allerdings lieber nicht vorstellen.

Normal besetzt und ohne Eile bewegt, macht der Tourneo mit dem kleinen Turbo eine ordentliche Figur und schwimmt locker mit im Verkehr. Dass der Wagen mit seinen 170 Newtonmetern tatsächlich 14 Sekunden von null auf 100 braucht, mag man da kaum glauben. Und angesichts der stattlichen Stirnfläche und der deshalb stark anschwellenden Windgeräusche kommt man ohnehin nur selten in die Versuchung, die Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h auszureizen – zumal man dann auch den Normverbrauch von 5,6 Litern gleich um mehrere Liter verfehlt.

Alternativ zum Dreizylinder bietet Ford einen zweiten Benziner mit 1,6 Litern Hubraum und 150 PS sowie einen 1,6 Liter-Diesel an, der in drei Leistungsstufen mit 75, 95 oder 115 PS in der Liste steht. Damit schafft der schnellste Conncet bis zu 173 km/h, und der sparsamste ist mit 4,6 Litern zufrieden.

B-Max, den C-Max in zwei Längen, S-Max und Galaxy bei den Pkw sowie Tourneo Custom und jetzt noch Tourneo Connect – schon jetzt hat Ford mehr Raumfahrzeuge als jeder andere deutsche Hersteller. Doch genug ist nicht genug, lautet die Devise der Kölner, die schon wieder Nachwuchs planen: Im nächsten Sommer kommt unter dem Connect auf Basis des Fiesta auch noch ein Courier – den es natürlich ebenfalls als Zivilisten geben wird.