500.000, das ist mal eine Zahl. So viele gebaute Cayenne meldet Porsche, und ich finde, darüber kann man nachdenken. Weil doch so viele sagen, dass Geländewagen und SUV nichtswürdige Existenzen sind. Ich fremdele immer noch mit der ganzen Gattung, denn ich sitze lieber tief im Pkw. Andererseits – man wird ja nicht jünger.

Das SUV ist also das Auto zum demografischen Wandel, der perfekte Wagen für die alternde Gesellschaft, da können die Klimaschützer noch so meckern. Und auch wenn der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking heute in Ungnade gefallen ist: Er war es, der die strategische Entscheidung mit dem Cayenne getroffen hat. Damals verkaufte Porsche rund 55.000 Autos im Jahr. Jetzt meldet das Unternehmen 81.500 Stück – für die ersten sechs Monate 2013. Überrascht es jemanden, dass mehr als die Hälfte aller verkauften Porsche, nämlich exakt 42.354 Exemplare, auf den Namen Cayenne hören? Und zweifelt jemand daran, dass mit dem kleineren SUV-Modell Macan, das Ende 2013 startet, der Erfolg ausgebaut wird?

Mein nächstes Auto wird trotzdem kein SUV sein, ich habe einen schönen Kombi im Blick und werde wie üblich den Sitz ganz tief einstellen. Porsche aber wird sich davon nicht stören lassen, sondern weiter die beiden Strömungen ausnutzen, die die Marke tragen: die stetig wachsende Nachfrage nach SUV und die weltweit steigende Zahl der Wohlhabenden. Ich weiß, dass viele Menschen diese Entwicklung missbilligen. Sie wollen, dass wir weniger konsumieren und uns vor allem nicht mit Autos umgeben, die uns gefallen. Wie es aussieht, könnten sie genauso gut den Wind auffordern, nicht mehr zu wehen. Das finde ich irgendwie beruhigend.