Der Ableger der Dreierreihe ist länger, breiter und flacher. Wie immer liegen die Preise deutlich über der Limousine. Beim Vierer beträgt der Unterschied gute 2000 Euro, sodass der 420i mit 35.750 und der 420d mit 39.200 Euro startet.

Ein Coupé – das war schon immer der Versuch, Autokäufern für weniger Nutzwert mehr Geld abzunehmen, im Austausch gegen schnittigere Formen. Der Dreier von BMW machte da bisher keine Ausnahme: Mochten Limousine und Kombi als Firmenauto, Kindertransporter oder Lastenträger herhalten, der Zweitürer war für den etwas mondäneren Auftritt zuständig.

Es gab genug Käufer, die das mochten. Deshalb wird auch die aktuelle Generation der Baureihe ab Oktober um ein Coupé erweitert. Für den hat sich BMW diesmal noch ein weiteres Kaufargument überlegt: Zwar basiert die neue Variante konstruktiv auf dem Dreier, doch wird der Pkw als Vierer in den Handel kommen, so wie es die Bayern schon mit Fünfer und Sechser vorgemacht haben. „Vier“ klingt einfach besser als „drei“.

Wie immer bei Coupés ist auch der Vierer ein Auto, in dem die Rücksicht auf die Hinterbänkler ein wenig kürzer kommt. Die Musik spielt in der ersten Reihe, wo man auch beim sportlicheren Zuschnitt der Karosse noch sehr bequem sitzen kann, sich vom Fahrzeug förmlich eingenommen fühlt, von den stärker konturierten Sitzen immer schön in der Senkrechten gehalten wird und sogar von einem elektrischen Helfer den Gurt angereicht bekommt.

Die Spurweite legt vorne um fünf und hinten um acht Zentimeter zu

Wer erst einmal an den längeren Türen vorbei durch den engen Ausschnitt geklettert ist und sich in den Fond fallen lässt, wundert sich über eine halbwegs zumutbare Kopffreiheit. Als Langstreckenlimousine taugt der Vierer sicher nicht. Aber wenn der Vordermann ein bisschen nach vorn rückt, können es im Fond tatsächlich auch mal zwei Erwachsene aushalten.

Obwohl schon der Dreier eine Schönheit der Mittelklasse ist, sticht ihn der neue Vierer aus. Kontur und Linienführung machen den Wagen zum Beau der Bayern: In Bausch und Bogen gezeichnet, geht der Zweitürer deutlich in die Länge und hat sichtlich mehr Schwung. Gegenüber dem Vorgänger wächst der Radstand um fünf Zentimeter, die Spurweite legt vorne um fünf und hinten um acht Zentimeter zu, die Kotflügel stehen jeweils gut zwei Zentimeter weiter vor, und flacher macht sich der Vierer auch. Außerdem sind die Flächen stärker konturiert, die markantere Niere steht steiler im Wind.

Zwar reklamiert Designchef Adrian van Hooydonk für den Vierer mehr formale Eigenständigkeit, und bei identischem Radstand und marginal veränderter Länge duckt sich das Coupé knapp vier Zentimeter tiefer als die Limousine. Aber bei der Technik wird es bis auf die Abstimmung keine nennenswerten Unterschiede zwischen Dreier und Vierer geben: Achtgang-Automatik und Hinterradlenkung sind genauso gesetzt wie die Option auf Allradantrieb sowie die bekannten Diesel und Benziner, wobei die jeweils schwächeren Aggregate erstmal ausgespart werden.

Bei den Benzinern geht es los mit dem 306 PS starken 435i und dem 428i mit 245 PS. Nur bei den Dieseln übt sich BMW zum Beginn in Bescheidenheit und startet mit dem 320d, der 184 PS leistet und laut Werk nur 4,7 Liter schluckt. Noch im Lauf des Jahres folgen dann der Einstiegsbenziner 420i mit ebenfalls 184 PS sowie zwei weitere Diesel: der 430d mit 258 und der 435d mit 313 PS.

Wie immer beim Coupé liegen die Preise deutlich über der Limousine. Beim Vierer beträgt der Unterschied gute 2000 Euro, sodass der 420i mit 35.750 und der 420d mit 39.200 Euro startet.