Ab November gibt es den BMW X5 mit Heckantrieb. Auch in einem anderen Punkt übt sich das Luxus-SUV im Verzicht.

Größer, schneller, stärker – was die klassischen SUV angeht, haben die Autobauer den alten Dreiklang der automobilen Entwicklung im Wesentlichen bis in die Gegenwart gerettet. Kein Wunder, spielt die Vernunft doch bei der Entscheidung für ein Auto dieser Kategorie eine geringere Rolle als zum Beispiel für einen Kleinwagen mit Hybridmotor.

Doch meint man Anzeichen einer Abrüstung erkennen zu können: Nach dem, was BMW für die dritte Generation des X5 ankündigt, wird das Modell je nach Ausführung bis zu 90 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Außerdem wird die kleinste Motorisierung des Wagens zum ersten Mal ein Vierzylinder sein, dazu verzichten die Bayern im Basismodell auf den Allradantrieb – Tribut an die Kundschaft, die den Pkw sowieso selten bis nie im Gelände bewegt. Der Normverbrauch sinkt laut Hersteller um knapp zwei auf bestenfalls 5,6 Liter, auch der Preis wird dem Weniger an Technik angepasst: Obwohl das Auto mit dem Modellwechsel eigentlich um rund 4000 Euro teurer wird, ist der abgespeckte X5 25d sDrive ab November schon für 52.100 Euro zu haben und damit etwa 3000 Euro billiger als das aktuelle Einstiegsmodell mit sechs Zylindern und vier angetriebenen Rädern.

Die Gesamtlänge des Fahrzeugs steigt nur um drei Zentimeter

Darüber hinaus soll laut BMW aber nicht gespart werden. Die Designer haben dem X5 sogar noch ein bisschen mehr Nachdruck verliehen: Die Front steht steiler im Wind, und die Scheinwerfer sind wie beim Dreier nun stärker geschlitzt. Dazu gibt es stark profilierte Flanken mit markanten Kiemen, die nicht nur Show sind: Die Luft, die vorne durch den Stoßfänger in die Radhäuser fließt, wird durch sie wieder abgeleitet – für eine verbesserte Aerodynamik.

Innen ist viel Platz. Im aufgeräumten Cockpit gibt es einen großen, freistehenden Navi-Monitor. Zwar ändert sich am Radstand von 2,93 Metern nichts, und auch die Gesamtlänge steigt nur um drei Zentimeter. Doch die Rückbank ist nun auf Wunsch verschiebbar. Je nach Konfiguration steigt das Ladevolumen um 20 bis 30 Liter. Gegen Aufpreis lassen sich zwei Kindersitze aus dem Kofferraumboden klappen.

Nichts Neues wird es zunächst in Sachen Motorisierung geben. Zwar wurden die Motoren überarbeitet, doch sind sie alle bekannt. Bis zum Jahresende versprechen die Bayern insgesamt sechs Aggregate, alle kombiniert mit einer Achtgang-Automatik. Als Benziner wird es zunächst einen 306 PS starken V6 geben, außerdem einen V8 mit 450 PS. Der hat zwar fast zehn Prozent mehr Leistung und sprintet in glatten fünf Sekunden von null auf 100. Trotzdem sinkt der Verbrauch zumindest nach Norm um zwei Liter auf 10,4.

Bei den Dieseln beginnt die Palette mit dem 218 PS starken X5 25d, dem ersten Vierzylinder in der Baureihe. Wer auf sechs Zylinder nicht verzichten möchte, bekommt den auf 258 PS erstarkten X5 30d oder den X5 40d mit 313 PS. Und wem die Zeit bis zum Debüt des Spitzenmodells X5M zu lang wird, dem bieten die Bayern den X5 M50d mit 381 PS.

Bei Ausstattung und Assistenzsystemen macht BMW einen großen Sprung. Zwar sind Infotainment-Systeme mit mobilem Facebook-Account nichts Neues mehr, doch der Stauassistent für den X5 ist wirklich Technik neuester Generation. Mit seiner Hilfe rollt der Wagen damit wie die künftige Mercedes S-Klasse fast autonom durch zäh fließenden Verkehr. Er hält nicht nur Tempo und Abstand, sondern übernimmt auch nötige Lenkmanöver.