Der Jeep Cherokee ist in der Gegenwart angekommen, betont aber mit drei verschiedenen Allradsystemen seine Wurzeln.

Es hat zwar ein bisschen gedauert, aber jetzt ist er wieder da: Auf der Autoshow in New York hat Jeep den überfälligen Nachfolger des Cherokee enthüllt. Das wichtigste Modell in der Palette der US-Marke fährt im größten SUV-Segment gegen Konkurrenten wie den Toyota RAV4 oder den BMW X3 und kommt daheim in Amerika im Herbst in den Handel. Für Europa ist der Verkauf zu Schätzpreisen ab etwa 30.000 Euro für das Ende des Jahres avisiert.

Zwar ist der Cherokee für Jeep mittlerweile schon ein Traditionsmodell, das bis auf den AMC Cherokee aus dem Jahr 1974 zurückgeht. Doch mit alten Zöpfen haben die Amerikaner nichts am Hut. Das gilt für das futuristische und bereits sehr kontrovers diskutierte Design mit dem bis in die stark überwölbte Motorhaube herumgebogenen Kühlergrill, den schlitzartigen Scheinwerfern und den markanten Rückleuchten am hohen Heck genauso wie für die Technik. Denn auch unter dem Blech wurde quasi kein einziges Bauteil übernommen.

So steht der 4,63 Meter lange Jeep Cherokee auf einer völlig neuen Plattform mit stolzen 2,70 Metern Radstand und fährt mit einem neuen Antrieb: Das Basismodell bekommt nun einen Vierzylinder mit 2,4 Litern Hubraum und 184 PS, der im Zusammenspiel mit einer ebenfalls neuen Neungang-Automatik 45 Prozent sparsamer wird als der bisherige V6-Motor und jetzt mit 7,6 Litern auskommt. Für Freunde der alten Schule gibt es einen neuen Sechszylinder mit 3,2 Litern Hubraum und 271 PS. Und für die Europäer wird es wohl auch einen Multijet-Diesel vom Mutterkonzern Fiat mit etwa 170 PS geben.

Innen erwartet die Kunden eine feine Welt mit hochwertig wirkenden Oberflächen und viel Leder, die mit mehr Ausstattung und elektronischen Fahrassistenten ebenfalls in der Neuzeit angekommen ist. In der Mittelkonsole prangt ein großer Touchscreen, hinter dem Lenkrad gibt es einen zweiten großen Bildschirm, und mit einer Kamera hinter dem Innenspiegel wacht der Cherokee über die Wahl der Fahrspur und den Abstand zum Vordermann. Rückt man dem zu dicht auf die Pelle, leitet die Elektronik jetzt automatisch eine Notbremsung ein.

Auch wenn selbst in Amerika mittlerweile die meisten Indianer in der Stadt leben, hat der Cherokee seine Wurzeln doch nicht ganz vergessen. So konsequent wie sonst nur Land Rover und vielleicht noch die Entwickler der Mercedes G-Klasse legt Jeep Wert auf die Geländegängigkeit. Deshalb gibt es nicht nur drei unterschiedliche Allradsysteme, sondern auch eine Variante, die sogar den legendären Rubicon Trail bewältigt.

Der neue Cherokee steht auf einer völlig neuen Plattform, die bereits nach dem Zusammenschluss von Fiat und Chrysler entstanden ist. Deshalb wird es bei dem US-Modell nicht bleiben. Wenn stimmt, was sie in Detroit und Turin erzählen, wird der Indianer bald auch zum Italiener - und begegnet uns als Alfa Romeo gleich noch mal.