Der neue Forester bietet reichlich Platz und verfügt über einen Turbo mit 240 PS bei der Spitzenmotorisierung

Wenn sich einer auskennt in Feld, Wald und Wiese, dann ist es Subaru. Denn die Japaner bauen weltweit die meisten Allrad-Autos und haben den größten Anteil an Jägern, Förstern und Landwirten in ihrer Kundschaft. Doch weil diese Zielgruppe klein und begrenzt ist, zieht es die Marke schon seit Jahren in die Stadt. Dafür wurde die Modellpalette ordentlich umgekrempelt. Kein Auto macht das deutlicher als der Forester, der vor 15 Jahren mal als rustikaler Geländekombi gestartet wurde. Wenn Ende März zu Preisen ab 28.900 Euro die vierte Generation in den Handel kommt, ist davon nicht mehr viel geblieben. Dann wird der Waldläufer vollends zu einem ebenso modernen wie modischen SUV.

Dabei setzen die Japaner neben dem aufgefrischten Design vor allem auf neue Platzverhältnisse: Weil das Auto in jeder Dimension ein paar Zentimeter zugelegt hat, kann man auf allen Plätzen bequem sitzen und hinten schon bei voller Bestuhlung stolze 505 Liter einladen. Damit kann es der Forester mit manchem Kombi aufnehmen. Das gilt auch für die praktischen Details des Laderaums: Die Rücklehnen lässt man deshalb von der Ladekante aus mit einem einzigen Hebelzug nach vorne schnappen und bekommt so eine weitgehend ebene Ladefläche, über der sich bis zu 1577 Liter Stauraum auftun. Und zum ersten Mal surrt die Heckklappe auf Wunsch auch elektrisch auf.

Zwar hat der Forester einen modischen Zuschnitt, bietet reichlich Platz für Kind und Kegel und fährt in einer der angesagtesten Fahrzeugklassen. Aber innen haben die Trendscouts und Modemacher danebengelangt: Pixelige Grafiken zwischen den Instrumenten, viel dunkles Hartplastik und zu kurze Sitze erinnern an die Asien-Importe aus den Achtzigern. Auch findet man im tristen Cockpit keinen Schalter für ein modernes Assistenzsystem. Sieben Airbags, ESP und Tempomat sind zwar an Bord, aber Hilfen für Spurwechsel, Abstandskontrolle und andere Finessen nicht vorhanden.

Besser sieht es unterm Blech aus. Denn wo es den Allradantrieb sonst oft nur noch gegen Aufpreis gibt, ist ein 4x4-Paket zum Nulltarif eine schöne Botschaft - erst recht, wenn es so gut funktioniert wie beim Forester und obendrein noch um einen X-Drive-Modus ergänzt wurde, mit dem man Steigungen oder Gefälle leichter bewältigt.

Die Motoren klingen ein wenig rau und deshalb besonders kernig, sind drehfreudig und gelten als die sportlichere Alternative. Diesen Eindruck schürt Subaru mit einer neuen Spitzenmotorisierung. Denn neben dem Zwei-Liter-Diesel-Boxer mit 147 PS und einem gleich großen Benziner mit 150 PS feiern die Japaner im neuen Forester das Comeback eines Turbos. Er kommt auf stolze 240 PS, gönnt sich aber auch einen ordentlichen Schluck aus dem Tank. Wo dem Diesel auf dem Prüfstand 5,7 Liter reichen, sind es beim Turbo im Normzyklus 8,5 und auf der Straße mindestens elf Liter.

Der Vierzylinder macht aber so viel Laune, dass einem selbst die stufenlose Automatik den Spaß nicht verderben kann. Zumal sich das Getriebe auf Knopfdruck in einen Sportmodus bringen lässt, in dem es acht ganz ordentlich abgestufte Gänge simuliert. So wird der Forester zum Sportler unter den SUV. Nicht umsonst schafft er den Sprint von 0 auf 100 in 7,5 Sekunden und erreicht 221 km/h Spitzentempo. Spätestens dann merkt man, dass Subaru auch auf der Rallye-Piste jede Menge Erfahrung gesammelt hat.