Lamborghini bringt den Aventador als Roadster zu Preisen ab 357 000 Euro in den Handel

Wenn Lamborghini im kommenden Frühjahr den Aventador endlich auch als Roadster in den Handel bringt, dann wird es erst richtig stürmisch auf der Überholspur der Autobahn. Denn mit seinem 700 PS starken V12-Motor im Heck sprintet der Tiefflieger in glatten drei Sekunden auf Tempo 100 und lässt bei maximal 350 km/h jeden Haarfestiger kapitulieren.

Das wissen offenbar auch die Entwickler des italienischen Spitzensportlers und treffen entsprechend Vorsorge. Zum ersten Mal gibt es deshalb einen entsprechenden Windabweiser am Scheibenrahmen, der den Sturm im Zaum hält und selbst bei hohem Tempo im Innenraum nahezu für Windstille sorgen soll. Will man die Raserei möglichst pur genießen, verstaut man den Komfortspoiler kurzerhand vorn unter der Haube.

Dort ist auch der richtige Platz für die beiden Dachhälften, die den Aventador erst zum Roadster machen. Denn zwischen Himmel und Höllensturm liegen diesmal nur zwei Carbonplatten von jeweils weniger als sechs Kilogramm, die man früher zum Beispiel beim Porsche Targa mit wenigen Handgriffen ausgebaut und im Gepäckfach verstaut hat.

Aber es gibt noch ein drittes Extra, das den Roadster vom Coupé unterscheidet: die versenkbare Heckscheibe. Sie regelt nicht nur die Luftzirkulation auch bei geschlossenem Dach und fungiert im Roadster-Betrieb als Windschott. Vor allem ist sie eine Art Schallschleuse, durch die sich der heißere Sound des 6,5 Liter großen Triebwerks im Heck noch besser genießen lässt. Das bleibt übrigens auch bei der Open-Air-Version weitgehend sichtbar, obwohl sich jetzt eine Art Rückgrat aus lackiertem Carbon über die Glasscheiben zum Motorblock legt.

Es dürfte zwar in dieser Liga niemanden ernsthaft interessieren, und bei bislang 1300 verkauften Aventador ist der Einfluss auf das Weltklima wahrscheinlich denkbar gering - doch mit der Premiere des Roadsters hat Lamborghini auch an der Effizienz des V12-Motors gearbeitet. Erstens gibt es deshalb künftig für beide Varianten eine Start-Stopp-Automatik, die für den schnelleren Neustart mit sogenannten Supercaps ausgerüstet ist. Und sobald der Aventador mit weniger als 135 km/h unterwegs ist, legt die Elektronik eine Zylinder-Bank lahm und lässt den V12 nur noch auf sechs Töpfen kochen. Zumindest im Normzyklus dürfte der Verbrauch damit auf deutlich unter 15 Liter fallen. Aber wer fährt mit so einem Auto schon normal?

Bleibt noch die Frage nach dem Preis, mit deren Beantwortung Lamborghini noch einmal für Schnappatmung bei den potenziellen Kunden sorgen könnte. Denn bei 357 000 Euro dürfte selbst den reichsten Rasern die Puste genau so wegbleiben wie bei den 350 km/h oben ohne.