Eine Glosse von René Soukup

Pfiffig sind sie ja, die Niederländer. Man kann sogar von hoher Innovationskraft sprechen. Denn während wir Deutschen uns beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr vornehmlich mit elektronischen Helfern, sogenannten Assistenzsystemen, im eigenen Auto beschäftigen, sind unsere klugen Nachbarn schon einen Schritt weiter: Die Oranjes machen die Straßen schlau!

"Smart Highway", übersetzt intelligente Autobahn, heißt ein Verkehrsprojekt. Dabei entsteht im kommenden Jahr eine Teststrecke, deren Leuchtfarbe sich tagsüber mit Sonnenlicht auflädt und nachts bis zu zehn Stunden nachleuchtet. Auch soll die Fahrbahn auf extremes Wetter hinweisen können. Schneeflockensymbole sollen sichtbar werden, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Punkt fällt. Ach ja, energiesparend ist die Straße auch noch, weil bei Dunkelheit nur noch befahrene Abschnitte beleuchtet werden. Ist das Europas Straße der Zukunft? Ja, es klingt gerade zu sensationell und würde so vieles erleichtern.

Wenn der technische Fortschritt im Bereich der Automobilbranche weiter Tempo aufnimmt, Autos sich demnächst von allein fortbewegen, ihre Helfer so aktiv ins Fahrgeschehen eingreifen, dass Unfall ein Fremdwort wird und jetzt auch noch die Straßen intelligent werden, können wir spätestens im Jahr 2025 europaweit den Führerschein für Zwölf- , Elf- oder gar Zehnjährige einführen.

Das Denken und Handeln wird einem im Pkw dann ja abgenommen. Das Argument "zu jung für den Lappen" käme nicht mehr zur Geltung. Kenntnisse über Verkehrsschilder braucht man eh nicht, in Gefahrensituationen reagiert schließlich das Auto. Kurzum: Der Steuermann kann noch so jung, blöd, überheblich und rücksichtslos sein, es kann nichts passieren. Eine Frage stellt sich bei dieser Zukunftsvision jedoch: Wozu brauchen wir dann überhaupt noch Fahrlehrer? Reicht doch, wenn Mama und Papa kurz erklären, wie man den Sitz einstellt, ohne Rückenschmerzen zu bekommen ...