Der XF Sportbrake kommt Ende November in den Handel. Er kostet mindestens 48.550 Euro. Das Auto gibt es ausschließlich mit Diesel-Motoren.

Besser spät als nie: Nach langem Zögern reagiert jetzt auch Jaguar auf die europäische Dominanz des Kombis in der gehobenen Mittelklasse und bringt den XF deshalb als Sportbrake auf den Weg. Der Lifestyle-Laster, der gegen Modelle wie den BMW Fünfer Touring oder den Audi A6 Avant antreten soll, feiert seine Premiere kommende Woche auf dem Genfer Salon und kommt Ende November in den Handel. Er kostet mindestens 48 550 Euro.

Für einen Aufschlag von rund 2700 Euro auf die jeweilige Limousine gibt es einen 4,97 Meter langen Luxus-Wagen, der elegant geschnitten ist und nichts von seinem sportlichen Auftritt einbüßt. Aber er bietet deutlich mehr Platz: Schon bei voller Bestuhlung schluckt das Gepäckabteil 550 Liter. Lässt man die im Verhältnis 60:40 geteilte Rückbank mit einem Handgriff zu Boden gleiten, stehen sogar 1675 Liter Stauraum zur Verfügung.

Dabei bietet der Jaguar die ebene Ladefläche, ein umfangreiches Zubehörangebot und die intelligente Heckklappe. Damit Powershopping nicht zum Kraftakt wird, zieht sich die Ladeluke von alleine zu. Und auf Wunsch schwingt sie auf Knopfdruck auch elektrisch auf. Aber von der neuen Silhouette des Sportbrake profitieren nicht nur die Lademeister unter den Jaguar-Fahrern. Auch die Hinterbänkler können sich auf den Kombi freuen: Dank der neuen Dachlinie haben sie fast fünf Zentimeter mehr Kopffreiheit.

Auch wenn der Kombi erst lange nach der Limousine entworfen wurde, wirkt der Sportbrake wie aus einem Guss und kein bisschen aufgesetzt. Und vor allem ändert das voluminöse Heck nichts am sportlichen Fahreindruck. Noch immer schneidet der Jaguar scharf durch die Kurven, schreitet kräftig aus und krallt sich mit seinen breiten Hinterrädern tapfer in den Asphalt. Weil es einen Niveauausgleich für die Hinterachse gibt, macht er leer und voll beladen immer die gleich gute Figur.

Nur beim Blick ins Cockpit merkt man, dass der Wagen nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat: Eine Notbremsautomatik, einen Müdigkeitswarner oder eine Spurführungshilfe zum Beispiel sucht man vergebens. Und während Passat-Fahrer ihre Heckklappe alleine durch einen angedeuteten Fußtritt unter den hinteren Stoßfänger aufschwingen lassen, müssen Jaguar-Kunden staunend zuschauen und nach dem Knopf für die Fernbedienung suchen.

Weil der Kombi in Asien und Amerika nach wie vor ein Schattendasein fristet, beschränkt Jaguar sein Angebot auf Europa und belässt es unter der Haube demnach bei den Diesel-Motoren. Zur Wahl stehen ein völlig ausreichender 2,2 Liter großer Vierzylinder mit 200 PS, der lediglich beim Überholen am Berg und bei Vollgas auf der Autobahn noch Wünsche offen lässt. Die erfüllt dann bereitwillig ein V6-Motor, der aus drei Litern Hubraum wahlweise 240 oder 275 PS schöpft.

Beide Motoren koppelt Jaguar mit der famosen Achtgang-Automatik, die den Fahrspaß erhöht und den Verbrauch senkt. Mittelwerte deutlich unter sieben Litern sind damit ebenso möglich wie Spitzengeschwindigkeiten von beinahe 250 km/h. Damit dabei der Fahrspaß unabhängig von der Beladung immer gleich bleibt, rüstet Jaguar den Sportbrake serienmäßig mit einer Luftfederung und einer Niveauregulierung für die Hinterachse aus. Nur eines bleibt dem einladenden Engländer fürs Erste versagt, was ihm im Kampf gegen Audi und BMW noch wirklich helfen könnte: Weil es den neuen Allradantrieb für den XF erst einmal nur für die Benziner gibt, bleibt er der Limousine vorbehalten.