Der Cascada zielt auf die Mittelklasse und soll mit dem Audi A5 sowie BMW 3er konkurrieren

Dass ihnen der Wind ordentlich ins Gesicht bläst, das sind sie bei Opel ja gewohnt in diesen Tagen. Doch jetzt setzen die Hessen auch ihre Kunden wieder an die frische Luft. Denn getrieben von der Sehnsucht nach etwas sonnigeren Zeiten, meldet sich das Unternehmen wieder im Open-Air-Segment zurück und bringt als Nachfolger des Astra den Cascada auf den Weg. In den Handel kommt der Wagen schon zum Jahreswechsel. Die Preise dürften in der zweiten Hälfte der 20 000er beginnen.

Mit dem alles andere als erfolgreichen Astra TwinTop will der Cascada allerdings nichts mehr zu tun haben. Zwar stammt die Bodengruppe natürlich vom aktuellen Kompaktmodell. Doch mit einer Länge von knapp 4,70 Metern und einer extrem umfangreichen, wenngleich auch in der Regel wohl aufpreispflichtigen Ausstattung zielt der offene Viersitzer diesmal auf die Mittelklasse.

Das ist eine Nische, in der sich Opel etwas mehr Zuspruch verspricht: "Das Segment der Mittelklasse-Cabriolets hat sich in den vergangenen Jahren als äußerst stabil erwiesen", sagt Strategievorstand Thomas Sedran. Allerdings beschränke sich das Angebot einzig und allein auf hochpreisige Modelle der Premiumhersteller, sagt der Manager mit Blick auf Audi A5 oder BMW 3er. "Mit dem Cascada bietet Opel nun ein Mittelklasse-Cabrio, von dem die Kunden Ausstattungsmerkmale und Premiumqualitäten erwarten dürfen, die dieser Klasse gerecht werden - allerdings zu einem sehr attraktiven Preis", stellt er in Aussicht.

Bei der Technik gehen die Rüsselsheimer neue oder besser ganz alte Wege: Das versenkbare Hardtop wird eingemottet und durch ein klassisches Stoffverdeck ersetzt. Der Kofferraum fasst offen 280 und geschlossen 350 Liter, und das Öffnen klappt auch mit der Fernbedienung sowie bis Tempo 50 während der Fahrt. Außerdem lässt sich die Rückbank umlegen.

Den Aufstieg in die Mittelklasse will Opel über das Format hinaus mit ein paar komfortablen Features unterstreichen. So gibt es für die Passagiere in der ersten Reihe einen elektrischen Gurtbringer. Eine schmucke Chromleiste läuft als noble Zierlinie über die gesamte Brüstung, und auf der Optionsliste finden sich Finessen wie klimatisierte Ledersessel, das adaptive Fahrwerk Flexride oder das Kamerasystem Opel Eye für die Erkennung von Fahrspur und Verkehrszeichen.

So sehr sich Opel um einen Aufstieg bemüht, so fest ist die Technik des Cascada in der Kompaktklasse verhaftet. Die Motoren kennt man zum Beispiel alle vom Astra. Los geht es mit einem 1,4-Liter-Benziner, der mit 120 oder 140 PS ausgeliefert wird. Daneben gibt es einen 2,0-Liter-Diesel mit 165 PS und einen Benzindirekteinspritzer aus der neuen SIDI-Familie, der bei 1,6 Litern Hubraum auf 170 PS kommt. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Sechs- oder Achtzylinder wie bei der Konkurrenz wird es wohl nicht geben. Aber stärkere Benziner und Diesel sind laut Opel bereits in Vorbereitung. Schließlich will der Cascada künftig auch bei den PS ein "Premium-Feeling" bieten.