Das Unfallrisiko von Senioren soll deutlich gestiegen sein. Darauf haben die Autoversicherer reagiert: Das Alter führt daher nicht nur bei jungen Fahrern, sondern auch bei Senioren zu deutlichen Zuschlägen. "Nach unseren Berechnungen ist das Risiko, einen Unfall mit Toten und Verletzten zu verschulden, bei den über 75-Jährigen schon höher als bei den jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren", warnt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer in Berlin.

Für das höhere Risiko werden die Senioren von den Autoversicherern längst kräftig zur Kasse gebeten. Ein Beispiel: Für den vollkommen gleichen Schutz zahlt beispielsweise ein 60-Jähriger bei der Badischen Allgemeinen 515 Euro pro Jahr, während ein 85-Jähriger 1050 Euro entrichten muss. Hohe Seniorenzuschläge gibt es auch bei der Hannoverschen Direkt, WGV, Allianz, Zurich, HDI-Gerling, Nürnberger oder VHV.

Die Höhe des Altersaufschlags schwankt stark nach Fahrzeug, Wohnort und Nutzung. So kassiert die Allianz, zweitgrößter Autoversicherer, für einen in Hamburg zugelassen Mercedes 200 D von einem 85-Jährigen im Vergleich zu einem 60-Jährigen mehr als die 2,5-fache Prämie. Einzelne Anbieter wehren sich gegen die Aussage, sie würden bei Senioren abkassieren. Abhilfe schaffen Tarif-Vergleiche. Denn noch immer gibt es Preisunterschiede von bis zu 70 Prozent - oder man steigt aus der Vollkaskoversicherung aus, wenn der Wagen nicht mehr so viel wert ist.