Der Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi im Abendblatt-Praxistest

Nach der neuen Hyundai-Namensgebung müsste der neue Santa Fe nun eigentlich ix45 heißen, passt der 4,69 Meter lange SUV doch von der Größe her zwischen den kompakten ix35 und den großen ix55. Doch der Name sei dermaßen bekannt, so Hyundai, dass es bei der Hauptstadt des US-Staates New Mexico bleibe. Tatsächlich sieht man auch auf Hamburgs Straßen noch viele Santa Fe fahren. Und einer seiner Fahrer staunt sichtlich über die dritte Generation, mit der wir neben ihm an der Ampel Große Elbstraße stehen. Die rund geformten Ecken und Wölbungen sind geradlinigen Kanten und Flächen gewichen. Als ob er von einer anderen Marke käme, wirkt der neue Santa Fe mit mächtigem Kühlerschlund und den betonten Radhäusern und Flanken deutlich wuchtiger.

Aber nicht nur die Optik stimmt. Beim Anblick des Interieurs würde der Modellnachbar nebenan noch größere Augen machen. Materialien und Verarbeitung sind solide; was man anfasst, fühlt sich gut an, und schon ab Werk sind automobile Annehmlichkeiten wie Klima- und CD-Audioanlage, Tempomat und Rückfahrkamera mit an Bord. Fünf Personen plus 534 Liter Gepäck finden bequem Platz. Die hintere Sitzreihe lässt sich um zwölf Zentimeter längs verschieben und bietet in der hintersten Stellung üppige Beinfreiheit oder nach einfachem Klipp-Klapp der 40:20:40-teilbaren Rücksitzlehnen sogar maximal 1680 Liter Kofferraum.

Die Ampel springt auf Grün. Mit kräftigem Antritt und ohne nachzulassen treibt die ruckfreie Sechs-Gang-Automatik den 197 PS starken Diesel auf Tempo, wobei neben dem Durchzug die Laufruhe gefällt. Weniger stimmig war nach längerer Testfahrt durch Stadt und Land unser Verbrauch von 9,2 Litern im Vergleich zu den angegebenen 6,8 Litern im EU-Normschnitt. Nur mit Frontantrieb und Sechs-Gang-Handschalter sollen es gar nur 5,9 Liter sein. Beiden Varianten allerdings fehlt das in den kleineren Hyundai-Pkw längst serienmäßige Stopp-Start-System.

An der Ampel kurz vorm Deichtortunnel hat der Modellvorgänger uns wieder eingeholt, der Fahrer grinst und reckt den Daumen. Recht hat er, dieser Hyundai Santa Fe weist in puncto Optik und Qualität in die höheren Klassen - allerdings auch bei den Preisen.