Der Infiniti FX 50 S Premium im Abendblatt-Praxistest

So manchem Passanten ist dieses Auto durchaus einen zweiten Blick wert, schließlich gehört der Infiniti FX 50 hierzulande zu den Exoten auf der Straße. Ganz anders in den USA, wo sich die Modelle der noblen Nissan-Tochter prächtig verkaufen. Doch im Heimatland von Porsche Cayenne und BMW X6 hat das japanische SUV naturgemäß einen schweren Stand. Trotz guter Voraussetzungen im Wettbewerb mit den Konkurrenten.

Das gilt insbesondere für das Topmodell der Baureihe, den FX 50 S Premium mit leistungsstarkem Achtzylinder-Benziner. Aus fünf Liter Hubraum mobilisiert das Aggregat 390 Pferdestärken. Allemal genug, um den Geländewagen mit der coupéhaften Dachlinie unangestrengt auf Touren zu bringen - begleitet von einem sonorem Auspuffklang. Sportliche Fahrer können, wie in dieser Klasse mittlerweile üblich, die Gänge auch über Schaltwippen am Lenkrad wechseln.

Begeisterung über so viel Fahrspaß weicht gewisser Ernüchterung allerdings spätestens dann, wenn man an die Zapfsäule rollt. Fakt ist nämlich: Mit weniger als 15 Litern Super/100 km ist der FX 50 in der Praxis kaum zu bewegen. Das ist auch für ein 2,1-Tonnen-Gefährt beim heutigen Stand der Technik nicht akzeptabel. Leicht nachbessern sollten die Ingenieure auch beim Fahrwerk, das bei Bodenwellen und Schlaglöchern noch Schwächen zeigt.

Gute Noten räumt der 4,86 Meter lange Infiniti in anderen Disziplinen ab. Bewegt man sich beim Platzangebot für Passagiere und Gepäck ebenso wie bei Materialwahl und Verarbeitung noch auf dem Niveau der Mitbewerber, so geht das Kapitel Ausstattung eindeutig an den FX 50. Hinterradlenkung und Auffahrwarner, belüftbare Sitze und Bose Soundsystem, Rundum-Monitor und Xenonlicht - die Spitzenversion kann sich zu Recht mit dem Prädikat "Komplettausstattung" schmücken und braucht keinen Preisvergleich zu scheuen. Für den "All-inclusive-Preis" des Japaners gibt es einen Porsche Cayenne S gerade einmal als Basisversion. Kunden, die sich allein an den hohen Tankrechnungen stören, können sich möglicherweise mit der FX-Dieselversion anfreunden. Die sorgt auch für eine flotte Fortbewegung und verbraucht nur halb so viel wie der Benziner.