In Hamburg kommt ein Autoaufbruch häufig vor. Werden Führerschein und andere Dokumente gestohlen, kostet das den Pkw-Halter Geld und Zeit.

Schon einmal das Portemonnaie im Auto liegen gelassen? Und ausgerechnet dann wird der Pkw aufgebrochen, alles Wichtige geklaut. In Hamburg passiert das täglich. Laut Kriminalstatistik gab es im vergangenen Jahr 17 412 Diebstähle in, an oder aus Kraftfahrzeugen. Davon wurden nur 3,8 Prozent aufgeklärt. Für die Besitzer ist das ärgerlich und nervig. Denn die Neubeschaffung der gestohlenen Dinge kostet Geld und Zeit. Das Hamburger Abendblatt zeigt auf, was zu tun und mit welchen Kosten bei der Wiederbeschaffung zu rechnen ist.

Führerschein: Ersatz für den geklauten Führerschein gibt es bei der Kreis- oder Stadtverwaltung. Eine Anzeige bei der Polizei ist immer nötig. Bei Diebstahl kostet das neue Papier 34,30 Euro, bei sonstigem Verlust 65,60 Euro.

Kfz-Brief: Die Zulassungsbescheinigung Teil II, so heißt der Kfz-Brief seit sieben Jahren, ist das wichtigste Dokument für den Eigentumsnachweis. Ersatz gibt es in Hamburg beim Landesbetrieb Verkehr, zum Beispiel am Standort Mitte, Ausschläger Weg 100. Bei Diebstahl verlangt der LBV eine Anzeige bei der Polizei, den Ausweis, die Zulassungsbescheinigung 1 und eine eidesstattliche Verlusterklärung. Dafür sind 58,30 Euro fällig.

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Kfz-Schein: Für Ersatz der Zulassungsbescheinigung Teil I ist die Zulassungsstelle zuständig. Wird der Schein geklaut, muss dort eine Diebstahlanzeige (Polizei), der Fahrzeugbrief und die Bescheinigung über eine gültige Hauptuntersuchung vorgelegt werden. Kosten: 41,60 Euro.

Autoschlüssel: Ist der Schlüssel weg, fordert die Versicherung eine neue Schließanlage. Der Funksender des Schlüssels kann durch die Werkstatt zwar deaktiviert werden, aber starten kann man den Pkw dann nicht mehr. Immerhin kommt man auf manuellem Weg noch rein. Kai Miller von der Volkswagen Automobile Hamburg GmbH: "Eine neue Schließanlage für den Polo kostet 457 Euro, beim Golf VI sind es 425 Euro."

Handy: In bestimmten Fällen zahlt die Hausratversicherung, mit der Erstattung des Neupreises kann der Versicherte aber nicht rechnen. Steht der Wagen zum Beispiel in einer Tiefgarage mit verschlossenem Tor und wird geknackt, bewegt sich die Sache im Rahmen der Außenversicherung als Baustein der Hausrat. Ist das Fahrzeug in einem öffentlichen Parkhaus abgestellt, erlischt der Schutz zum Teil. Dem Kunden wird dann eine Mitschuld unterstellt.

Serviceheft: Wird das Heft geklaut, ist es womöglich schwer, alle Stempel wiederzubekommen. VW-Mann Miller: "Wir dürfen nur unsere eigenen Inspektionen nachstempeln, obwohl wir erfahren, wo der Wagen noch gewesen ist." Tipp: Das Heft besser zu Hause aufbewahren.

Personalausweis: Ein Diebstahl muss bei der Polizei angezeigt werden. Den Neuen stellen Stadt oder Gemeinde am Hauptwohnsitz aus. Ist das Dokument gestohlen, muss bei der Neubeantragung die Anzeige der Polizei sowie eine Geburts- oder Heiratsurkunde als Identitätsbescheinigung vorgelegt werden. Gebühren: bis 24 Jahre 22,80 Euro. Wer älter ist, zahlt 28,80 Euro. Den vorläufigen Ausweis gibt es für zehn Euro.

EC-Karte: Lassen Sie die Karte nie im Auto liegen. Diese Handlung ist grob fahrlässig und kann dazu führen, dass der Betroffene die finanziellen Schäden selbst ausbügeln muss. Trotzdem gilt bei Diebstahl oder Verlust: sofort die gebührenfreie Telefonnummer 116 116 anrufen und die Karte sperren lassen. Eine neue Karte sowie PIN-Nummer schickt die Hausbank getrennt zu.

Kreditkarte: Kostenfrei unter 116 116 anrufen und bei Verlust oder Diebstahl sperren lassen. Der Besitzer haftet oftmals mit 50 Euro bis zur Sperrung. Die Bank könnte jedoch die Haftung verweigern, wenn die Karte aus einem abgestellten Pkw gestohlen wurde. Denn in diesem Fall hat der Besitzer gegen seine Sorgfaltspflicht verstoßen.