Toyotas Prius Plug-in kommt elektrisch “nur“ 25 Kilometer weit. Sind die Akkus leer, schaltet er aber auf Hybridantrieb um und verbaucht 3,7 Liter.

Die Zukunft der Mobilität steht unter Strom - darin sind sich alle Beteiligten einig, doch über die unterschiedlichen Formen des elektrischen Fahrens wird eifrig gerungen. Während General Motors mit dem Chevrolet Volt und dem Opel Ampera auf Reichweitenverlängerung mittels eines kleinen Verbrennungsmotors setzt, der die Batterie ständig mit Saft versorgt, hofft die Konkurrenz auf Elektromodelle ohne "Nachhilfe" und nimmt dabei die Nachteile einer deutlich eingeschränkten Reichweite in Kauf. Einen dritten Weg wählte Toyota mit dem Prius Plug-in, der zu Preisen ab 36 200 Euro die Vorteile der elektrischen Mobilität mit den positiven Eigenschaften des Hybridantriebs kombinieren soll. Der Wagen mit Ladekabel kommt elektrisch 25 Kilometer weit und schaltet, wenn die Akkus leer gefahren sind, auf den Hybridantrieb um.

Wie die konventionelle Version verfügt der Plug-in über eine Systemleistung aus Verbrenner und Elektromotor von 136 PS. Als Energiespeicher kommen aber Lithium-Ionen-Akkus statt der Nickelmetallhydridbatterien zum Einsatz. Die Akkus können an jeder konventionellen Steckdose innerhalb von anderthalb Stunden geladen werden. Die Kombination aus Elektro- und Hybridmodus ergibt rechnerisch eine Reichweite von 1200 Kilometern. Äußerlich unterscheidet sich das Flaggschiff der Prius-Modellpalette durch einige erst auf den zweiten Blick erkennbare Details. Dazu zählen die eigenständige Frontmaske und die vorderen Stoßfänger.

+++Toyota untermauert seinen Führungsanspruch+++

Beim Starten passiert erst einmal gar nichts, bis der Fahrer aufs Gaspedal tritt und die Limousine fast lautlos Fahrt aufnimmt. Im hektischen Stadtverkehr strahlt der Prius eine gewisse Gelassenheit aus und schwimmt problemlos mit im Verkehrsfluss. Der Übergang auf Hybridantrieb erfolgt unmerklich. Lediglich eine entsprechende Anzeige vor dem Fahrer informiert über den Wechsel der Energiequelle.

Der nun zum Hybrid mutierte Plug-in verhält sich fortan wie ein konventioneller Prius, bei dem sich allerdings der Benzinbedarf noch einmal verringert hat. Im Hybridmodus liegt der Verbrauch laut Werk bei 3,7 Litern auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 85 Gramm je Kilometer entspricht. Im Elektromodus begnügt er sich mit 2,1 Litern oder 49 Gramm CO2. Nach 11,4 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, und wie beim herkömmlichen Prius wird der Vortrieb bei 180 km/h abgeregelt. Der Verbrennungsmotor hilft aber auch im Elektromodus aus, wenn der Fahrer stark aufs Gaspedal tritt.

Trotz der zusätzlichen Technik müssen im aufladbaren Prius keine Abstriche gemacht werden. Der Innenraum ist für fünf Personen bemessen, und auch das Kofferraumvolumen blieb mit 443 Litern (auf 1545 Liter erweiterbar) nahezu unverändert. Damit liegt der Toyota deutlich vor seinem Konkurrenten Ampera, der nur vier Sitze und einen um 200 Liter kleineren Kofferraum bietet. Neben seinen positiven Umweltwerten hat der Prius Plug-in auch einiges in Sachen Multimedia und Audio zu bieten. Toyota Touch nennt sich das in der Basisversion Life serienmäßige Multimedia-System samt Touchscreen-Interface und einem 6,1 Zoll messenden Display inklusive Rückfahrkamera. Die Audioanlage bietet einen RDS-Doppeltuner mit zwei Antennen, CD-Spieler, Bluetooth-Schnittstelle und einen USB-Port für tragbare Geräte. Eine Klimaautomatik ist ebenfalls serienmäßig an Bord.